UN-Bericht, Nationale

Zwei Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan beklagt ein Bericht der Vereinten Nationen die aktuellen nationalen Klimamaßnahmen als unzureichend.

28.10.2024 - 10:06:57

UN-Bericht: Nationale Klimamaßnahmen sind unzureichend

Die derzeitigen Pläne der Staaten seien weit davon entfernt, die Erderwärmung deutlich eindämmen zu können, heißt es in dem Bericht von UN Climate Change.

Bei einer Umsetzung aller derzeitigen nationalen Pläne würden die Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 immer noch 51,5 Gigatonnen CO2 entsprechen - und damit nur 2,6 Prozent unter denen von 2019 liegen. Damit die Welt bis zum Jahr 2050 emissionsneutral wird, sollte der globale Treibhausgasausstoß nach Einschätzung des Weltklimarates (IPCC) 2030 um 43 Prozent unter dem von 2019 liegen.

UN-Klimachef fordert mehr Ehrgeiz bei Klimaplänen

Davon sei die Weltgemeinschaft weit entfernt, bemängelte der Chef des UN-Klimasekretariats (UNFCCC) mit Sitz in Bonn, Simon Stiell. Der aktuelle Bericht müsse ein Wendepunkt sein, der die derzeitige Phase der Zurückhaltung beende und ein "Zeitalter der Beschleunigung entfache", in dem jedes Land ab dem kommenden Jahr ehrgeizigere Klimapläne beschließen solle.

Dies biete viele auch wirtschaftliche Vorteile und erspare Milliarden von Menschen in allen Ländern der Erde viel Unheil. Eine Senkung der Emissionen sei entscheidend dafür, die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. "Jeder Bruchteil eines Grads ist wichtig, denn die Klimakatastrophen werden schnell schlimmer", erklärte UN-Klimachef Stiell.

Bei der Klimakonferenz in Paris hatten die Teilnehmerstaaten 2015 beschlossen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter 2 Grad begrenzt werden soll, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Bei der Weltklimakonferenz in Baku vom 11. bis 24. November will UN Climate Change nach Angaben von Stiell Pläne vorstellen, wie die Organisation die Klimamaßnahmen der Länder im kommenden Jahr unterstützen will.

@ dpa.de