Litauen, Schutz

Litauen erhöht vor der im Februar geplanten Synchronisation des Stromnetzes der baltischen Staaten mit Westeuropa den Schutz seiner kritischen Infrastruktur.

15.01.2025 - 13:29:43

Litauen verstärkt Schutz von wichtiger Energie-Infrastruktur

Die wichtigsten Energieanlagen werden nach einem Bericht des litauischen Rundfunks nun nicht mehr von privaten Unternehmen, sondern von den Sicherheitsbehörden des baltischen EU- und Nato-Landes geschützt.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen seien demnach an der Stromverbindung LitPolLink nach Polen und deren Infrastruktur getroffen worden. Damit soll Gefahren für die Abkopplung vom russischen Stromnetz und Anbindung an Westeuropa eingedämmt werden.

Litauen, Estland und Lettland planen, sich am 8. Februar aus dem gemeinsamen, synchron geschalteten Stromnetz mit Russland und Belarus zu lösen, dem sie aus historischen Gründen seit Sowjetzeiten angehören. Mit der Abkopplung wollen die drei Baltenstaaten die volle Kontrolle über ihre Stromnetze wiedererlangen und die Energiesicherheit stärken, nachdem sie vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland bereits eingestellt haben.

Schutz vor Sabotageakten

Litauens Regierungschef Gintautas Paluckas sagte, die Synchronisation mit dem europäischen Netz sei nicht nur für den Energiesektor, sondern auch für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Dem Schutz der Energie-Infrastruktur komme angesichts "sehr klarer und eindeutiger" Versuche feindlicher Länder, diesen Prozess zu stören, eine hohe Bedeutung zu.

In Litauen herrscht erhöhte Wachsamkeit, nachdem es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Vorfällen gekommen war, bei denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden. Energieminister Zygimantas Vaiciunas hatte die mutmaßlichen Sabotageakte, auf die die Nato mit der Operation "Baltic Sentry" (deutsch: Ostsee-Wachposten) reagiert, mit der geplanten Synchronisation in Zusammenhang gebracht. Er betonte aber, dass dies keine Auswirkungen auf die Netztrennung hätte.

@ dpa.de