Glyphosat als Unkrautvernichter ist durchaus umstritten - so sehen Kritiker darin etwa eine Gefahr für die Biodiversität.
06.07.2023 - 15:51:11EU-Behörde zu Glyphosat: Keine inakzeptablen Gefahren. Bis Mitte Dezember ist das Mittel aber in der EU zugelassen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) sieht zwar keine inakzeptablen Gefahren bei der Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat, aber Datenlücken in mehreren Bereichen. Zu den Fragen, die nicht abschließend beantwortet werden konnten, gehören ernährungsbedingte Risiken für Verbraucher und die Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen, wie die Efsa am Donnerstag mitteilte. Auch mit Blick auf den Artenschutz ließen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu.
Davon abgesehen teilte die Behörde mit Sitz im italienischen Parma mit, dass sie keine sogenannten kritischen Problembereiche in Bezug auf das Risiko für Mensch und Tier oder die Umwelt ermittelt habe. Die Efsa betonte, dass ein Problem als «kritisch» definiert werde, wenn alle vorgeschlagenen Verwendungen von Glyphosat «betroffen» seien und dabei etwa schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen oder Tieren haben könnte.
Bislang ist das Mittel bis zum 15. Dezember zugelassen, final müssen die EU-Agrarminister nun entscheiden, ob Glyphosat weiter in der EU eingesetzt werden darf.
Um Glyphosat tobt schon lange eine hitzige Debatte - so sehen Kritiker darin etwa eine Gefahr für die Biodiversität. Zudem weisen sie oft auf eine Einschätzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) hin, die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Der Hersteller Bayer weist das allerdings vehement zurück und verweist darauf, dass seine Einschätzung auch von «einer Vielzahl unabhängiger Zulassungsbehörden rund um die Welt» geteilt werde. So kommt etwa das Bundesinstitut für Risikobewertung zu dem Schluss: «Glyphosat ist bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung nicht krebserzeugend.» Auch den Vorwurf, Glyphosat schade der biologischen Vielfalt, weist Bayer zurück.