ROUNDUP, Kreml

Der Kreml hat den vor laufenden Kameras ausgetragenen Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als "beispiellos" bezeichnet.

03.03.2025 - 12:26:46

Kreml: Selenskyj zeigte bei Trump diplomatische Unfähigkeit

"Ein, sagen wir mal, noch nie dagewesenes Ereignis. (.) Selenskyj hat in vielerlei Hinsicht einen womöglich völligen Mangel an diplomatischen Fähigkeiten gezeigt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Es war die erste Reaktion aus dem Apparat von Präsident Wladimir Putin, seitdem das Gespräch zwischen Trump und Selenskyj am Freitag aus dem Ruder lief und der ukrainische Staatschef seinen Besuch dort abbrechen musste. Putin sei mit den Einzelheiten des öffentlich gezeigten Gesprächs vertraut, sagte Peskow. Zuvor hatte es bereits hämische Reaktionen aus der russischen Politik gegeben.

Moskau: Selenskyj will weiter Krieg führen

Peskow sagte, die Gespräche zwischen Trump und Selenskyj hätten gezeigt, wie schwierig es sein werde, eine Beilegung des Ukraine-Konflikts zu erreichen. "Das Kiewer Regime und Selenskyj wollen keinen Frieden. Sie wollen, dass der Krieg weitergeht", sagte Peskow. Ähnlich hatte sich Trump geäußert am Freitag. Selenskyj hingegen betonte, dass er den Krieg beenden wolle.

In dieser Situation würden die Bemühungen von Washington und Moskau allein nicht ausreichen, um den Krieg zu beenden, sagte Peskow weiter. Selenskyj sei nicht bereit, sich mit der realen Lage der Dinge am Boden abzufinden, meinte Peskow mit Blick auf Aussagen des Ukrainers, dass er nicht zu territorialen Zugeständnissen bereit sei.

Kreml droht mit Klagen zu eingefrorenem Vermögen

Peskow warnte auch vor der diskutierten Übergabe des im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögens an die Ukraine als Kompensation für Kriegsschäden. Es handele sich um illegale Absichten. "Wenn es Versuche gibt, das umzusetzen, so werden diese Versuche sehr ernste gerichtliche und rechtliche Konsequenzen haben", sagte er.

"Wir sehen immer mehr Äußerungen dazu. Auch schon früher wurden solche Absichten geäußert. In der Minderheit waren die nüchternen Stimmen derer, die dazu aufrufen, zur Vernunft zu kommen und keine Maßnahmen zu ergreifen, die das Vertrauen internationaler Investoren untergraben könnten", sagte Peskow.

Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit mehr als drei Jahren.

@ dpa.de