Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) fordert die Bundesregierung zu mehr Tempo beim Ausbau von Wasserstofftechnologien auf.
19.02.2024 - 13:41:30Experten fordern mehr Tempo beim Ausbau von Wasserstofftechnologien
Zwar seien bisher wichtige Grundlagen gelegt worden, nun gelte es aber, "mehr Tempo zu machen", sagte Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, am Montag in Berlin. "Man muss attestieren, dass wir derzeit ein völliges Planungs-Durcheinander haben", sagte Linke. Die Planung werde immer weiter aufgeschoben.
"Perspektivisch ist es tatsächlich so, dass wir die Welt mit grünem Wasserstoff versorgen können, auch Europa könnte sich autark mit grünem Wasserstoff versorgen". Es sei aber noch ein weiter Weg, sagte Linke. Bis dahin müsse man auch blauen oder türkisen Wasserstoff einsetzen, der mehr CO2 ausstoße. Grüner Wasserstoff, der mittels Strom etwa aus Wind- und Sonnenkraft hergestellt wird, soll helfen, die klimaschädlichen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zu reduzieren und damit die Klimaerwärmung zu bekämpfen.
Der DVGW forderte zudem ein bundesweites integriertes Wasserportal, welches Messdaten zum Thema Wasser an einer Stelle zusammenführen soll. "Darin sind verlässliche Messdaten zum Grundwasserstand, Talsperrenfüllstände und Abflusswerte jederzeit und gut nutzbar einsehbar", erklärt Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW. Behörden könnten damit zukünftig ihre Wasserrechte bemessen, die Entnahmen steuern, Wasserknappheitssituationen regeln und die Öffentlichkeit transparent informieren.
"Uns muss klar sein, dass Wasser ein Standortfaktor und damit auch ein wichtiger Faktor für den Produktionsstandort Deutschland ist", betonte Merkel. Deswegen fordere der DVGW, dass rechtliche, personelle und finanzielle Voraussetzungen für eine zukunftssichere Infrastruktur geschaffen werden. "Wir brauchen Bund- und Ländermittel für den Ausbau der übergeordneten Infrastrukturen, um die Resilienz der Versorgungssysteme zu stärken"/ram/DP/jha