Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat für eine vorgesehene stärkere Unterstützung von Hausarztpraxen geworben.
27.03.2024 - 15:45:34Lauterbach verteidigt Entlastungen für Hausarztpraxen
In vielen Bereichen auf dem Land, aber auch in ärmeren Stadtteilen werde es künftig nicht möglich sein, einen Hausarzt zu finden, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. Ein Gesetz solle dieser Entwicklung entgegenwirken und die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern, so dass mehr junge Medizinerinnen und Mediziner sich für Hausarztpraxen entschieden. Lauterbach verteidigte Mehrausgaben dafür gegen Kritik der Krankenkassen. "Wenn wir in ein paar Jahren keine Hausärzte mehr haben, dann sinken die Kosten." Das sei klar, aber es könne ja nicht die Perspektive der Bürger sein.
Das geplante Gesetz soll die Versorgung von Patientinnen und Patienten vor Ort stärker absichern. Für Hausärzte sollen Vergütungs-Obergrenzen (Budgets) wegfallen. Eine neue Jahrespauschale soll vermeiden, dass chronisch Kranke immer wieder nur zum Rezept holen in Praxen kommen müssen. In Regionen mit vielen sozial benachteiligten Menschen sollen außerdem "Gesundheitskioske" entstehen: leicht zugängliche Beratungsstellen für Behandlung und Prävention, die von einer Pflegekraft geleitet werden.
Lauterbach machte deutlich, dass er mit dem Gesetz auch ein Ende homöopathischer Leistungen und Arzneimittel als mögliche Kassen-Zusatzleistungen anstrebt. Darüber solle im parlamentarischen Verfahren diskutiert werden. Der Minister erläuterte, dass es eine sehr komplizierte Diskussion sei und sich nicht alle Koalitionspartner damit leicht tun. Seine Position sei klar: "Homöopathische Versorgung soll von den Krankenkassen nicht vergütet werden." Dies seien Versorgungen, die nicht wirkten. Dafür sollten die Kassen auch nicht bezahlen, da sonst "beim Patienten und beim Bürger auch noch der falsche Eindruck entstehen könnte, dass Homöopathie wirkt, was sie nachweislich nicht tut."