WAHL, Merz

AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel ist in der Viererrunde bei RTL / ntv heftig mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Unionskandidat Friedrich Merz (CDU) aneinandergeraten.

17.02.2025 - 05:53:11

WAHL 2025/Weidel, Merz und Scholz streiten: Wie rechts ist die AfD?

Scholz schloss eine Zusammenarbeit demokratischer Parteien mit der extremen Rechten aus und kam dann auch auf die AfD zu sprechen. Er verwies auf die Geschichte des Nationalsozialismus. Weidel reagierte empört: "Diesen Vergleich finde ich skandalös. Den weise ich für mich persönlich und für die gesamte Partei zurück."

Wörtlich hatte Scholz gesagt: "Es ist so, dass wir eine gute Tradition haben in Deutschland, die darin besteht, dass wir aus der Erfahrung des Nationalsozialismus die Lehre gezogen haben: Es gibt keine Zusammenarbeit mit den extremen Rechten." Er sei "unglaublich bedrückt" über die, wie er sagte, gemeinsamen Abstimmungen der CDU/CSU mit der AfD zuletzt im Bundestag.

Scholz erinnerte auch an Aussagen des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland, der im Juni 2018 gesagt hatte: "Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.". Später bezeichnete Gauland seine Äußerung als "missdeutbar und damit politisch unklug". Weidel entgegnete: "Sie können mich hier heute Abend beleidigen, wie Sie wollen. Sie beleidigen damit Millionen von Wählern. Mich trifft das überhaupt nicht. Ich repräsentiere diese Stimmen nur. Schreiben Sie sich das bitte hinter Ihre Ohren." Zu Gaulands Äußerung wollte sich Weidel auch auf mehrere Nachfragen der Moderatoren nicht äußern.

Merz nannte die AfD "eine rechtsradikale Partei, zum großen Teil rechtsextremistisch". Er warf Weidel einen unkritischen Blick auf AfD-Rechtsaußen Björn Höcke vor. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung hatte Weidel gesagt: "Also Björn Höcke und ich, wir verstehen uns sehr gut." Ihren früheren Versuch, Höcke aus der AfD auszuschließen, bezeichnete sie als Fehler. Auf die Frage, ob sie ihn als geeignet für ein Ministeramt betrachte, antwortete Weidel mit "Ja".

Weidel bemängelte ihrerseits"ein unverschämtes Framing gegenüber der Alternative für Deutschland", die sie "eine freiheitlich konservative Partei" nannte.

@ dpa.de

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