Attacke, Holocaust-Denkmal

Ein blutiger Angriff - mitten im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin.

22.02.2025 - 08:09:14

Attacke am Holocaust-Denkmal - Verdächtiger zum Haftrichter. Die Polizei meldet einen schnellen Erfolg. Doch es gibt noch viele Fragen.

  • Am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin-Mitte ist ein Mann schwer verletzt worden. - Foto: Marion van der Kraats/dpa-Zentralbild/dpa

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  • Nach der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. - Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa

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  • Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach dem Täter.  - Foto: Markus Schreiber/AP/dpa

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Am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin-Mitte ist ein Mann schwer verletzt worden. - Foto: Marion van der Kraats/dpa-Zentralbild/dpaNach der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. - Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpaDie Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach dem Täter.  - Foto: Markus Schreiber/AP/dpa

Nach dem Angriff auf einen Mann am Holocaust-Mahnmal soll der mutmaßliche Täter nach Angaben der Staatsanwaltschaft heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Identität des Mannes ist nach Angaben eines Behördensprechers noch nicht zweifelsfrei geklärt. Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter am Freitagabend rund drei Stunden nach der Tat im Bereich des Mahnmals festgenommen. Der Mann hatte nach Schilderung der Polizei bei seiner Festnahme Blut an den Händen. 

Er soll einen 30 Jahre alten Touristen aus Spanien im Stelenfeld des Mahnmals schwer verletzt haben - laut Polizei mit einem spitzen Gegenstand. Ob die Tatwaffe - laut Polizei möglicherweise ein Messer - gefunden wurde, konnte der Sprecher der Staatsanwaltschaft noch nicht sagen. 

Suche mit Hunden und Hubschrauber

Zahlreiche Polizisten hatten bis in die Nacht den Bereich um das Mahnmal, das in der Nähe des Brandenburger Tors und der US-Botschaft liegt, abgesucht. Im angrenzenden Tiergarten waren Beamte mit Spürhunden unterwegs. Auch ein Polizeihubschrauber war an der Suche beteiligt. 

Polizei und Staatsanwaltschaft wollen im Laufe des Tages weitere Informationen veröffentlichen zum Stand der Ermittlungen. Das Opfer war den Angaben nach am Abend in einem stabilen Zustand. Nach der Tat wurden auch einige Menschen von Rettungskräften betreut, die Zeugen des Geschehens geworden waren. 

Das Motiv für den Angriff war zunächst unklar. Der mutmaßliche Täter hatte bei der Festnahme nach Polizeiangaben keine Papiere bei sich und war leicht bekleidet. Das Landeskriminalamt 8, zuständig für islamistischen Terror, sei vorsorglich eingebunden worden, erklärte Polizeisprecher Florian Nath am Abend. Anhaltspunkte dafür gebe es bislang aber nicht. Auch die Nationalität des Verdächtigen sei unbekannt. 

Beweismittel im Umfeld gefunden

Der Verdächtige wurde nach den Angaben in Polizeigewahrsam gebracht und von den Ermittlern weiter vernommen. «Wir haben mehrere Beweismittel gefunden», sagte Sprecher Nath am Abend. Die würden jetzt untersucht. 

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.

@ dpa.de