Im Streit um die Ergebnisse des Zensus 2022 will das Statistische Bundesamt (Destatis) die Ergebnisse nachträglicher Bevölkerungszählungen einzelner Kommunen nicht berücksichtigen.
30.10.2024 - 11:10:31Bundesamt lässt Kommunen bei eigenen Bürger-Zählungen abblitzen
Man begrüße allerdings "alle Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Melderegister". Dazu könnten diese Aktionen "sicherlich ein Anstoß sein". Die Ergebnisse des Zensus hatten in mehreren Kommunen für aufgeregte Diskussionen gesorgt, vor allem dort, wo die Ergebnisse stark negativ von den eigenen Melderegistern abwichen. Betroffen war etwa die Stadt Halle (Saale), in der im Anschluss mit der Aktion "Halle (Saale) zählt selbst" eine eigene Zählung vorgenommen wurde. Die Ergebnisse dieser Zählung wurden am Dienstag veröffentlicht. Dabei wurde mit Blick auf die Zensus-Ergebnisse im Abgleich mit den aktuellen Daten des Melderegisters ein "nicht plausibler Einwohnerschwund von rund 16.800 Personen" festgestellt. Für die betroffenen Kommunen kann eine solche Abweichung schwere Folgen haben, da die Hochrechnung des Zensus 2022 Grundlage für die finanziellen Zuweisungen sind. Die Stadt Halle rechnet zum Beispiel jährlich mit Einnahmeverlusten in Millionenhöhe - für das Jahr 2025 sind es voraussichtlich rund 10,9 Millionen Euro.