SPD, FDP

Die SPD fordert nach monatelangem Stillstand ein Einlenken der FDP, um das Mietrecht zum Schutz vor weiteren Preissteigerungen in Deutschland zu verschärfen.

26.01.2024 - 00:01:00

SPD fordert FDP zum Einlenken im Mietrechtsstreit auf

"Das Thema Wohnen und Mieten ist eine der zentralen Aufgaben für das erste Halbjahr", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) solle die Gesetzesvorhaben beim Mietrecht und Vorkaufsrecht nicht länger fachfremd blockieren. "Ich ermutige den Bundesjustizminister vielmehr dazu, endlich ein Teil der Lösung, nicht weiterhin ein Teil des Problems zu sein", sagte Wiese.

In der SPD wird kritisiert, Buschmann habe die geplanten Änderungen "in Geiselhaft" genommen, da sich SPD-Innenministerin Nancy Faeser gegen Buschmanns Wunsch stemme, die anlasslose Vorratsdatenspeicherung zu untersagen. Vereinbart war eigentlich, die Mietpreisbremse zu verlängern. Sie läuft 2025 aus und garantiert bisher, dass bei Neuvermietungen in gefragten Gegenden die Miete maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Zudem will die Regierung dafür sorgen, dass bestehende Mieten binnen drei Jahren nur um elf Prozent steigen dürfen, bisher waren es 15 Prozent. Städte ab 100.000 Einwohnern sollen zudem verpflichtend einen qualifizierten Mietspiegel einführen. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) will außerdem ein modifiziertes Vorkaufsrecht für Städte und Gemeinden einführen. Es soll nur dann nicht greifen, wenn Käufer zusichern, auf bis zu 20 Jahre auf Luxussanierungen und Umwandlung in Eigentum zu verzichten. Zugleich wächst in der SPD auch der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bauministerin Geywitz, beim Thema Wohnungsbau im Wahlkampf gemachte Versprechen einzulösen. Scholz hatte den Neubau von 400.000 Wohnungen pro Jahr versprochen, um durch mehr Angebot die Mieten im Land zu dämpfen. Buschmanns Verhalten grenze an "Arbeitsverweigerung", sagte Juso-Chef Philipp Türmer der Zeitung. Aber auch aus dem Bauministerium fehlten in der Wohnungsfrage starke Impulse. "Die Zahlen der neu gebauten Wohnungen, insbesondere beim sozialen Wohnen, sind meilenweit entfernt von den selbst gesteckten Zielen der Koalition." Es brauche einen starken staatlichen Wohnungsbau, so Türmer. "Das kann kurzfristig sogar unter den Vorzeichen der Schuldenbremse funktionieren, indem wir bundeseigene Anstalten oder Unternehmen mit Kreditermächtigungen ausstatten." Allein der Finanzbedarf im sozialen Wohnungsbau werde auf 50 Milliarden Euro geschätzt. "Die Ampel muss den Kampf für bezahlbares Wohnen endlich zur Priorität machen", forderte Türmer auch in Richtung des Bundeskanzlers. "Kaum ein anderes politisches Thema bereitet insbesondere jungen Menschen solches Kopfzerbrechen wie die hohen Mieten und der Mangel an Wohnraum", so der Juso-Chef. "Diese Notlage ist meinem Eindruck nach noch nicht bei allen Kabinettsmitgliedern ausreichend präsent."

@ dts-nachrichtenagentur.de

Weitere Meldungen

Kino und Film: Förderung kann 2025 weitergehen. Weitere Reformschritte sollen folgen. Die Ex-Ampelpartner SPD, Grüne und FDP raufen sich noch einmal zusammen und sichern das System der öffentlichen Unterstützung für Filme und Drehbücher. (Unterhaltung, 20.12.2024 - 09:01) weiterlesen...

FDP zu Fairnessabkommen für Wahlkampf bereit. Ein Abkommen soll Abhilfe schaffen. Es ist aber offen, ob SPD und Union da zusammenkommen. Der Wahlkampf war zuletzt von persönlichen Attacken geprägt. (Politik, 19.12.2024 - 13:31) weiterlesen...

FDP will Familienrechtsreform noch vor der Wahl Die FDP-Fraktion will noch in dieser Sitzungswoche eine umfassende Familienrechtsreform in den Bundestag einbringen und appelliert an die einstigen Koalitionspartner SPD und Grüne, dem Vorhaben zuzustimmen. (Politik, 18.12.2024 - 10:23) weiterlesen...

Was wollen Union, SPD, Grüne und FDP? BERLIN - Ausländer, Steuern, Wirtschaft und Waffenlieferungen: Am Tag nach der Vertrauensfrage richtet sich der Fokus auf hochemotionale Themen. (Wirtschaft, 17.12.2024 - 11:53) weiterlesen...

Was wollen Union, SPD, Grüne und FDP?. Union, SPD und Grüne präsentieren, womit sie bei den Menschen punkten wollen. Deutlich werden Unterschiede – und Schnittmengen. Nach der Vertrauensfrage geht es Schlag auf Schlag. (Politik, 17.12.2024 - 11:47) weiterlesen...

Scholz teilt vor Vertrauensfrage gegen Union und FDP aus Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei der Einbringung seines Antrags zur Vertrauensfrage erneut scharf gegen die FDP sowie die Union ausgeteilt. (Politik, 16.12.2024 - 13:32) weiterlesen...