Die Jungen Liberalen (Julis) plädieren als Reaktion auf den neuen Kurs der US-Regierung für eine gemeinsame nukleare Abschreckung europäischer Staaten.
17.02.2025 - 16:28:50Jungliberale: Müssen in Europa über Atomwaffen reden
"Wir können nicht weiter auf die Abschreckung durch amerikanische Atomwaffen spekulieren, sondern müssen selbst Verantwortung für die Sicherheit unseres Kontinents übernehmen", sagte die Vorsitzende der FDP-Jugendorganisation, Franziska Brandmann, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Atomwaffensperrvertrag sei in einer bipolaren Weltordnung entstanden, sagte sie. Es müsse dringend darüber gesprochen werden, welchen Sinn er in der entstehenden multipolaren Ordnung noch besitze.
"Klar ist: Wir müssen in Europa über den Aufbau eines Arsenals strategischer Nuklearstreitkräfte sprechen. Das ist ein unumgänglicher Schritt, um die europäische Ohnmacht in der Sicherheitspolitik zu beenden", sagte Brandmann. Und: "Krieg verhindert man mit Abschreckung, nicht mit Appeasement."
Die europäischen Staaten hätten auf die Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik bis zum heutigen Tag keine geeinte Antwort gefunden, beklagte sie. Russland sitze am Verhandlungstisch, Europa nicht. "Findet Europa keine Antwort, dann finden wir nicht mehr statt in der Weltpolitik", sagte sie.
Unter den europäischen Nato-Staaten verfügen Frankreich und Großbritannien über Atomwaffen. Die Bundesrepublik Deutschland hat den Verzicht auf Atomwaffen erklärt, hält aber als Teil der sogenannten nuklearen Teilhabe Flugzeuge bereit, um US-Atombomben ins Ziel zu tragen.