Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hat angesichts des teils extremen Winterwetters in vielen Regionen Deutschlands vor einer wachsenden Gefahr für Obdachlose gewarnt.
06.12.2023 - 02:00:00Extremes Winterwetter: Wohnungslosenhilfe mahnt mehr Hilfe an
Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft hätten die Wohnungsnotfallhilfen ihr Unterstützungsangebot bereits hochgefahren. "Sie setzen Kältebusse ein, bieten obdachlosen Menschen geheizte Aufenthaltsräume rund um die Uhr. Streetworker sind alarmiert und achten ganz besonders auf Menschen, die sich ganztags im Freien aufhalten", sagte sie. Doch Rosenke nahm zugleich auch die Gesellschaft in die Verantwortung, nicht wegzuschauen bei Obdachlosen, die in der Kälte ausharren. "Die Möglichkeiten der Notfallschutz-Einrichtungen sind nicht endlos." Gefordert seien jetzt die Kommunen, aber auch jeder einzelne Bürger, sagte sie. "Gemeinsam müssen wir auf die achten, die sich nicht selbst helfen können und ohne Wohnung oder Obdach leben müssen", so die Geschäftsführerin. Sie warnte vor dem drohenden Kältetod für Obdachlose. "Jeder Toter ist ein Toter zu viel. Es bedarf jetzt in Anbetracht von erhöhten Infektionsrisiken und niedrigen Temperaturen einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Zivilgesellschaft, um Menschen vor dem grausamen Tod in Kälte und Einsamkeit zu schützen." Mit Blick auf die aktuellen Haushaltsverhandlungen mahnte die Bundesarbeitsgemeinschaft eine stabile Finanzierung der Hilfsangebote an. "Auch in schwieriger Haushaltslage dürfen die Kältehilfen, die ja Überlebenshilfen sind, nicht zur Disposition stehen", sagte Rosenke. "Bislang haben wir - glücklicherweise - noch keine Hinweise auf einen Kältetoten, aber das kann sich natürlich täglich ändern", so die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.