Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat während der Corona-Pandemie intensiv die Berichterstattung von Medien beobachtet und Strategien entwickelt, besser in der Öffentlichkeit dazustehen - auch mit fragwürdiger externer Hilfe.
26.03.2024 - 12:21:48RKI sah sich durch Journalisten angegriffen
"Die Aussagen von RKI-Präsident Wieler sind in vielen Fällen nicht eindeutig. Einschätzungen ändern sich", schrieb der Spiegel in der Einleitung. Der Krisenstab vermerkt zu der negativen Berichterstattung, dass man prüfen wolle, "ob die fraglichen Dinge wirklich unklar formuliert waren". Man wolle zudem drei Wissenschaftler einstellen, die sich ausschließlich mit Wissenschaftskommunikation beschäftigen werden. Bemerkenswert ist in den Protokollen auch der folgende Hinweis in Bezug auf die kritische Berichterstattung: "Beratung zudem mit einer Agentur, die zwei Angriffe zuvor schon hat präventiv abwehren können". Wie sehr das RKI auf seine Außendarstellung bedacht war, zeigt auch die weitere Notiz aus derselben Sitzung: "Das RKI muss sich mehr mit Wissenschaftlern aus dem Ausland vernetzen bzw. die bestehende Vernetzung sichbarer (sic) machen und strategisch denken. Jede wissenschaftliche Studie des Hauses sollte möglichst mit einem inländ. und ausländ. Partner durchgeführt werden, um diese Vernetzung zu zeigen". Weiter wurde in der Sitzung laut Protokoll besprochen, dass eine Kritik am RKI zu erwarten gewesen und nach Einschätzung des Instituts "Teil des Zyklus der Krise" sei. Der Coronakrisenstab dachte aber auch noch größer; vermerkt wird im Protokoll: "Es kann allerdings sein, dass das in der derzeitigen Lage politisch instrumentalisiert wird. Politiker können das nutzen, um ihre eigenen Agenden zu verschleiern."