Merkel, Nato-Beitritt

16 Jahre hat sie Deutschland regiert und auch die Geschicke der Welt mit beeinflusst.

21.11.2024 - 02:13:39

Merkel wollte keinen schnellen Nato-Beitritt der Ukraine. Nun legt Angela Merkel ihre Erinnerungen als Buch vor.

  • Merkels Memoiren erscheinen am Dienstag - ein Auszug ist bereits veröffentlicht - Foto: Hendrik Schmidt/dpa

    Hendrik Schmidt/dpa

  • NATO-Gipfel 2008 in Bukarest - Merkel mit Frankreichs Präsident Sarkozy - Foto: Robert Ghement/epa/dpa

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  • Gespräch im Oval Office vor der eher kontroversen Pressekonferenz - Foto: picture alliance / Michael Kappeler/dpa

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  • Der Papst gab Merkel einen Ratschlag für den Umgang mit Trump mit - Foto: Ettore Ferrari/ANSA Pool/AP/dpa

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Merkels Memoiren erscheinen am Dienstag - ein Auszug ist bereits veröffentlicht - Foto: Hendrik Schmidt/dpaNATO-Gipfel 2008 in Bukarest - Merkel mit Frankreichs Präsident Sarkozy - Foto: Robert Ghement/epa/dpaGespräch im Oval Office vor der eher kontroversen Pressekonferenz - Foto: picture alliance / Michael Kappeler/dpaDer Papst gab Merkel einen Ratschlag für den Umgang mit Trump mit - Foto: Ettore Ferrari/ANSA Pool/AP/dpa

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Amtszeit den Wunsch der Ukraine nach einem schnellen Nato-Beitritt auszubremsen versucht, weil sie bereits damals eine militärische Antwort Russlands befürchtete. Das berichtet die 70-jährige Christdemokratin in ihren am Dienstag erscheinenden Memoiren mit dem programmatischen Titel «Freiheit», aus denen die «Zeit» vorab einen Auszug veröffentlicht hat. 

Ihre Politik gegenüber der Ukraine wird Merkel in Kiew bis heute vorgehalten. Über den entscheidenden Nato-Gipfel 2008 in Bukarest, als es um einen Plan für einen Beitrittskandidaten-Status der Ukraine und Georgiens ging, schreibt die damalige Kanzlerin: «Ich ver­stand den Wunsch der mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Län­der, so schnell wie mög­lich Mit­glied der Na­to zu wer­den.» Aber: «Die Auf­nah­me ei­nes neu­en Mit­glieds soll­te nicht nur ihm ein Mehr an Si­cher­heit brin­gen, son­dern auch der Na­to.» 

Dabei sah sie Risiken hinsichtlich der vertraglich abgesicherten Präsenz der russischen Schwarzmeerflotte auf der ukrainischen Halbinsel Krim. «Ei­ne sol­che Ver­qui­ckung mit rus­si­schen Mi­li­tär­struk­tu­ren hat­te es bis­lang bei kei­nem der Na­to-Bei­tritts­kan­di­da­ten ge­ge­ben. Au­ßer­dem un­ter­stütz­te da­mals nur ei­ne Min­der­heit der ukrai­ni­schen Be­völ­ke­rung ei­ne Mit­glied­schaft des Lan­des in der Nato», erinnert sie sich.

Am Ende stand ein Kompromiss, der aber einen Preis hatte, wie Merkel schreibt: «Dass Ge­or­gi­en und die Ukrai­ne kei­ne Zu­sa­ge für ei­nen MAP-Sta­tus (Beitrittskandidaten-Status) be­ka­men, war für sie ein Nein zu ih­ren Hoff­nun­gen. Dass die Na­to ih­nen zu­gleich ei­ne ge­ne­rel­le Zu­sa­ge für ih­re Mit­glied­schaft in Aus­sicht stell­te, war für Pu­tin ein Ja zur Na­to-Mit­glied­schaft bei­der Län­der, ei­ne Kampf­an­sa­ge.»

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