OTS, Botschaft

Von der Forschung zum Markt: Belgien setzt Maßstäbe in derBiopharmabrancheBrüssel, Belgien / München, Deutschland - In der dynamischen Welt derBiopharmazie zeichnet sich ein Land durch innovative Kraft und wegweisendeErfolge aus: Belgien.

28.11.2023 - 09:18:17

Botschaft des Königreichs Belgien / Von der Forschung zum Markt: Belgien ...

Diese Nation, bekannt für ihre reiche Geschichte undKultur, hat sich den Weg an die Spitze des globalen Biopharmasektors gebahnt.Seine Rolle als einer der führenden Akteure präsentierte das Königreich jüngstauf der BIO-Europe Konferenz in München, die nach ihrem Pendant in den USA dieweltweit zweitgrößte Veranstaltung im Bereich Biotechnologie ist. Hier treffensich Spitzenvertreter der Branche, um die neuesten Fortschritte zu diskutieren,sich auszutauschen und zu vernetzen. Teil dieser zukunftsweisenden Dialoge istBelgien- ein Land, das es versteht, Wissenschaft, Unternehmen und Innovationerfolgreich miteinander zu verknüpfen.

Die Speerspitze in Forschung und Entwicklung

Belgien hat sich als bedeutendes Zentrum für die Biotech- und Pharmaindustrieentwickelt. Die historischen Wurzeln dieser Entwicklung reichen bis 1911 zurück,als die Solvay-Konferenzen den Grundstein für Belgiens Reputation in derwissenschaftlichen Gemeinschaft legten. Die 1950er Jahre markierten eineIntensivierung der Forschung, wobei Errungenschaften wie der erstePolio-Impfstoff von GSK und die Gründung von Janssen Pharmaceuticahervorstachen. Heute beheimatet Belgien Standorte der zehn größtenbiopharmazeutischen Unternehmen weltweit.

In den vergangenen 30 Jahren hat Belgien seine Position an der Spitze derweltweiten Forschungs- und Entwicklungsinitiativen im Biotech- und Pharmasektorgefestigt. 2022 investierte Belgien 5,7 Milliarden Euro in Forschung undEntwicklung und reichte mehr als 400 Patente ein. Damit steht Belgien in Europaan zweiter Stelle bei den Patentanmeldungen und ist führend bei den Forschungs-und Entwicklungsausgaben.

Biotechnologische Vorreiterrolle: Belgien setzt Maßstäbe

Die belgische Biotech-Industrie erlebt einen Boom, getrieben vonSpitzenunternehmen im Bereich der Bioproduktion und Pionieren in Technologienwie Zell- und Gentherapie, CAR-T-Zelltherapien und mRNA-Technologien. Paralleldazu übertrifft Belgien den europäischen Durchschnitt in klinischen Studien,insbesondere in den Phasen 1 und 4 sowie in den Bereichen der Onkologie undseltener Krankheiten.

Die geografische Lage und logistische Infrastruktur Belgiens haben es zu einemführenden Biopharma-Exporteur in Europa gemacht. Der Hafen von Antwerpen-Brüggeund bedeutende Flughäfen wie Lüttich und Brüssel sind zentrale Knotenpunkte fürden globalen Handel, mit täglichen Exporten im Wert von über 275 Millionen Euroaus dem Biopharma-Sektor. Insbesondere der Flughafen Brüssel gilt als PharmaHub. Er war der erste weltweit, der das Zertifikat als Center of Excellence inPharmaceutical Logistics des Verband IATA (International Air TransportAssociation) erhalten hat. Zudem hat die Betreibergesellschaft beispielsweiseeigene Tiefkühlcontainer für den Medikamententransport entwickelt. So ist esnicht verwunderlich, dass sich in den vergangenen Jahren vieleLogistikunternehmen, die auf Arzneimitteltransporte spezialisiert sind, amFlughafen niedergelassen haben.

Belgien hat zudem ein integriertes Ökosystem entwickelt, das Industrie, Akademieund Regierung verbindet. Dieses Ökosystem, bestehend aus Universitäten,Universitätskliniken, Forschungszentren und Inkubatoren, fördert stetigInnovationen und stellt hochqualifizierte Talente bereit.

Belgien: Kooperationspartner im Biopharmabereich

Die belgische Biopharmaindustrie zeigt ihre Expertise auch durch internationaleProjekte, bei denen Deutschland oft als Kooperationspartner beteiligt ist. DieseVerbindung spiegelt sich in den Handelsbeziehungen zwischen Belgien undDeutschland wider, insbesondere im Chemie- und Pharmasektor. Mit einemHandelsvolumen von 129 Milliarden Euro, wovon 23 Prozent auf diesen Sektorentfallen, ist Deutschland der größte Exportmarkt für Belgien.

Pfizer Belgium hat zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Deutschland maßgeblich ander Produktion und Entwicklung des BioNTech-Impfstoffs gegen COVID-19gearbeitet. Diese internationale Vernetzung wird auch durch die vielfältigenProjekte des weltweit agierenden biopharmazeutischen Unternehmens CureVac, dasmit verschiedenen belgischen Unternehmen kooperiert, deutlich.

Das deutsche Unternehmen CureVac, bekannt für seine Expertise in dermRNA-Technologie, hat eine strategische Partnerschaft mit dem belgischenImmuntherapieunternehmen myNEO geschlossen. Ziel dieser Kooperation ist dieIdentifizierung neuer Antigene für die Entwicklung von mRNA-basiertenKrebsimpfstoffen. Dabei kombiniert CureVac seine fortschrittliche zweiteGeneration der mRNA-Technologie mit myNEOs Expertise in der Entdeckung undAuswahl von Tumorantigenen, die durch den Einsatz von maschinellem Lernen undBioinformatik starke Immunreaktionen hervorrufen können. Diese Zusammenarbeiterweitert CureVacs Engagement im Bereich der Onkologie und unterstreicht dieintensivierte biopharmazeutische Kooperation zwischen Deutschland und Belgien,wodurch CureVac seine Kompetenzen in der Immuntherapie weiter vertiefen möchte.

CureVac hat in Partnerschaft mit GSK, einem global agierenden Pharmaunternehmenmit Hauptsitz in Wallonien, eine Phase-I/II-Studie für einen mRNA-basiertenGrippeimpfstoff in den USA und Belgien initiiert. Diese Studie zielt darauf ab,die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs gegen vier Grippestämme zubewerten. Sie ist Teil einer umfassenderen Zusammenarbeit zwischen GSK undCureVac seit 2020, die sich auf die Entwicklung der zweiten Generation vonmRNA-Impfstoffen konzentriert, einschließlich einer Studie zu einem monovalentenmRNA-Impfstoff gegen saisonale Grippe. Dieses Projekt spiegelt das steigendeInteresse an mRNA-Technologien für diverse Erkrankungen wider.

Ein weiteres Beispiel für Innovation in diesem Sektor ist AstriVax, ein Spin-offder KU Leuven, das mit 30 Millionen Euro das größte Startkapital in derGeschichte der KU Leuven Spin-offs aufgebracht hat. CEO Hanne Callewaert hebthervor, dass "die Nähe zu erstklassigen Universitäten und VCs in Belgien einfruchtbares Ökosystem für Start-ups und Scale-ups bildet." AstriVax plant, dieseMittel für die Entwicklung eines thermostabilen Gelbfieberimpfstoffs sowieweiterer Kandidaten gegen Tollwut und Hepatitis B zu verwenden und arbeitet aneiner Impfstoffplattform, basierend auf den Arbeiten der Mitbegründer ProfessorJohan Neyts und Dr. Kai Dallmeier. Diese Plattform soll die Produktionvereinfachen und Kühlkettenanforderungen reduzieren.

Zudem arbeitet das National Institutes of Health (NIH) der USA mit Exothera S.A.an einem intranasalen GMP-Impfstoff gegen SARS-CoV-2, der in klinischen Studienin Afrika und den USA getestet werden soll. Diese Kooperation strebt dieEntwicklung eines replizierenden Lebendimpfstoffs an, um die Übertragung vonCOVID-19 zu unterbrechen. Exothera wird diesen Impfstoff in Belgien unterEinsatz der Adenovirus-basierten Technologie des NIH herstellen.

In der Biopharmaindustrie und den Lebenswissenschaften im Allgemeinen stellt dieeffektive Nutzung großer Datenmengen eine Herausforderung dar, wobei KI undmaschinelles Lernen eine Schlüsselrolle spielen. BioLizard, ein in Flandernansässiges Unternehmen, hebt sich durch seine Fähigkeit hervor, flexible undmaßgeschneiderte Lösungen in der Datenanalyse, Bioinformatik undSoftwareentwicklung anzubieten. Unter der Leitung von CEO Liesbeth Ceelenkonzentriert sich BioLizard auf die Integration von KI in biowissenschaftlicheProzesse, um datengesteuerte Produkte für klinische Anwendungen zu entwickeln,wie beispielsweise die Vorhersage von Transplantatabstoßungen. Das Unternehmenbeachtet dabei die wichtigen Aspekte der Sicherheit und des Datenschutzes undbetont die Bedeutung einer sorgfältigen Anwendung von KI und ML, um dieEffizienz in der Biowissenschaftsbranche zu steigern und verbessertePatientenlösungen zu ermöglichen.

Belgische Expertise auf der BIO-Europe Konferenz in München

Auf der BIO-Europe Konferenz präsentierte Belgien seine biotechnologischeKompetenz mit einer starken Delegation von rund 50 Organisationen undUnternehmen. Diese Delegation spiegelte die gesamte Bandbreite des belgischenBiotech-Ökosystems wider - von Forschungseinrichtungen wie dem FlämischenInstitut für Biotechnologie (VIB) und dem Biotech-Netzwek der Wallonie CER bishin zu aufstrebenden Start-ups, führenden Dienstleistern und etabliertenTechnologieunternehmen wie Kaneka Eurogentec und Thermo Fischer Scientific.

Belgien spielte nicht nur eine Rolle als Aussteller, sondern war auch aktiv ander Gestaltung des Konferenzprogramms beteiligt. Das Land initiierte einePanel-Diskussionn, die die Förderung von Innovationen in verschiedenen Regionensowie Cross-Innovationen, insbesondere zwischen der Halbleiter- undBiotechnologiebranche, thematisierte. Diese Diskussionen zeigten BelgiensEngagement, die Grenzen der Biotechnologie stetig zu erweitern.

Vom 6. bis 8. November 2023 wurde München zum Knotenpunkt derbiopharmazeutischen Industrie, als sich über 5.000 Experten aus mehr als 60Ländern versammelten. Diese Experten, die mehr als 2.220 Unternehmen vertraten,haben die Gelegenheit genutzt, sich in 27.000 Einzelgesprächen auszutauschen unddabei wertvolle Partnerschaften und Zusammenarbeiten zu fördern. Seit ihrerEinführung hat sich die BIO-Europe als führende Networking-Veranstaltung inEuropa etabliert, die als Tor zur globalen Life-Science-Community dient.

Belgien als Innovationsmotor: Wegbereiter für die nächste Generation in derBiopharmabranche

Belgien hat sich auf der BIO-Europe als dynamischer und innovativer Akteur inder Biopharmabranche präsentiert und zukunftsorientierte Initiativenvorgestellt. Besonders hervorzuheben ist Belgiens Engagement für dieTalententwicklung, eine entscheidende Komponente für anhaltenden Erfolg undInnovation in der Biotech-Branche. Mit der Gründung der EU Biotech School,unterstützt durch die Europäische Union, adressiert Belgien proaktiv denFachkräftemangel und bildet die nächste Generation von Biotech-Experten aus.

Die Kombination aus innovativer Forschung, strategischen Partnerschaften undeiner starken Ausbildungsbasis schafft in Belgien ideale Bedingungen fürnachhaltiges Wachstum und zukunftsfähige Entwicklungen. Das Königreich strebtweiterhin danach Lösungen für die Gesundheitsherausforderungen von morgen zuentwickelt und gleichzeitig eine umfassende und gut ausgebildete Fachkräftebasissicherzustellen. Belgien ist damit bestens positioniert, um auch zukünftigen alsVorbild und Inspirationsquelle für die internationale Biotech-Gemeinschaft zudienen.

Pressekontakt:

Sofie Schutyser (sofie.schutyser@diplobel.fed.be), Presseabteilung Botschaftdes Königreichs Belgien

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/172768/5659521OTS: Botschaft des Königreichs Belgien

@ dpa.de