Nach der jüngsten Rally am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger zum Wochenauftakt einige Gewinne mitgenommen.
18.12.2023 - 14:47:50Aktien Frankfurt: Anleger machen Kasse
Der Dax DE0008469008 notierte am Nachmittag 0,36 Prozent tiefer bei 16 690,74 Punkten. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmenswerte fiel am Montagnachmittag um 0,67 Prozent auf 26 953,33 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ermäßigte sich um rund 0,4 Prozent.
"Die großen Adressen im Markt scheinen ihre Bücher bereits geschlossen zu haben, was zwar für das Ausbleiben größerer Engagements sprechen, aber auch Verkäufe noch vor Jahresfrist verhindern könnte", bemerkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Er geht deshalb davon aus, dass die Woche bis zum Weihnachtsfest eher ruhig verlaufen wird und sich die Schwankungen in Grenzen halten.
In der deutschen Wirtschaft trübte sich die Stimmung zuletzt ein. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, fiel im Dezember, während Analysten mit einem Anstieg gerechnet hatten. Zudem fiel die Entwicklung in den Monaten zuvor schwächer aus als bisher bekannt.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien der Deutschen Börse DE0005810055 nach einer Kaufempfehlung der UBS mit plus 1,7 Prozent im Dax am meisten gefragt. UBS-Analyst Michael Werner begründete seinen Optimismus mit einer für 2024 erwarteten Branchenrotation von Bankwerten in Aktien von Börsenbetreibern.
Nach einer mehrtägigen Erholungsrally fielen die Papiere von Gerresheimer DE000A0LD6E6 um 4,7 Prozent. Jefferies-Analyst James Vane-Tempest senkte in einer aktuellen Studie seine Umsatzschätzungen für den Verpackungsspezialisten bis 2027 und seine Ergebnisprognose für das kommende Jahr. Er begründete dies unter anderem mit anhaltendem Abbau der Lagerbestände.
Die Papiere von Carl Zeiss Meditec DE0005313704 verteuerten sich an der MDax-Spitze um 2,5 Prozent. Das Medizintechnik-Unternehmen will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) für 985 Millionen Euro übernehmen. Der Kaufpreis soll zum größeren Teil aus der vorhandenen Nettoliquidität bezahlt werden.
Die Aktien von Thyssenkrupp Nucera DE000NCA0001 reagierten mit einem Anstieg von um 5,3 Prozent auf die Jahreszahlen des Elektrolyse-Spezialisten. Der Anlagenbauer wuchs im vergangenen Geschäftsjahr kräftig und steigerte das operative Ergebnis (Ebit) deutlich. Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 kündigte das Unternehmen ein weiteres Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich an.
Der Elektronikhändler Ceconomy DE0007257503 erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere operative Verbesserungen. Der Umsatz soll 2023/24 währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen und das bereinigte operative Ergebnis deutlich steigen. Die Anleger reagierten jedoch enttäuscht darauf: Die Aktie sackte als SDax-Schlusslicht DE0009653386 zuletzt um 8,4 Prozent ab.
Dagegen schnellten die Titel von Energiekontor DE0005313506 als SDax-Spitzenreiter um 6,0 Prozent nach oben. Der Wind- und Solarpark-Betreiber hob nach dem vollzogenen Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland seinen Gewinnausblick an. So soll der Vorsteuergewinn um 30 bis 60 Prozent zulegen. Bislang war ein Gewinnplus von 10 bis 20 Prozent geplant.
Der Euro EU0009652759 wurde zuletzt bei 1,0922 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0946 (Donnerstag: 1,0919) US-Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,07 Prozent am Freitag auf 2,06 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,17 Prozent auf 128,07 Punkte. Für den Bund-Future DE0009652644 ging es zuletzt um 0,03 Prozent auf 137,24 Punkte nach oben./edh/tih
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---