FRANKFURT / AMSTERDAM - Enttäuschende Geschäftszahlen der niederländischen Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway NL0012015705 haben die Aktien des deutschen Konkurrenten Delivery Hero DE000A2E4K43 letztlich nur etwas belastet.
16.10.2024 - 18:51:38AKTIEN IM FOKUS 2: Zahlen von Just Eat Takeaway belasten Delivery Hero leicht
(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Enttäuschende Geschäftszahlen der niederländischen Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway NL0012015705 haben die Aktien des deutschen Konkurrenten Delivery Hero DE000A2E4K43 letztlich nur etwas belastet. Dessen Papiere hatten am Mittwoch anfängliche Verluste von bis zu 3,5 Prozent schnell wettgemacht und in die Gewinnzone gedreht. Dann aber ließ der Schwung immer mehr nach, sodass letztlich ein Minus von 0,19 Prozent auf 36,93 Euro zu Buche stand.
Auch die Anteilsscheine des Kochboxen-Versenders Hellofresh DE000A161408 hatten sich erst einmal zügig erholt und deutlich angezogen. Doch auch sie konnten ihre Gewinne nicht halten und schlossen unter den schwächsten Werten im MDax 1,7 Prozent im Minus. Der Index der mittelgroßen Werte MDax DE0008467416 legte etwas zu.
Analysten zeigten sich zwar einerseits enttäuscht, dass Kunden von Just Eat Takeaway im dritten Quartal deutlich weniger bestellt hatten als noch vor einem Jahr. Die Absatzregionen Nordeuropa und Nordamerika seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb etwa der Experte Jo Barnet-Lamb von der Schweizer Großbank UBS.
Andererseits aber betonten Analysten wie die Expertin Wassachon Udomsilpa von der kanadischen Bank RBC, dass Just Eat Takeaway immer noch auf einem guten Weg sei, die bestätigten Jahresziele zu erreichen. Es ermutige sie, dass die Niederländer ihre Geschäfte konsequent auf Profitabilität trimmten. Angesichts der reduzierten Investitionen und des weiterhin schwierigen Konsumumfelds jedoch bleibt die Analystin vorsichtig, was das mittelfristige Wachstum des Unternehmens betrifft.
Analystin Silvia Cuneo von der Deutschen Bank ist ebenfalls zuversichtlich, obwohl der sogenannte Bruttotransaktionswert hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Allerdings sei das dritte Quartal wegen der Saisonalität des Essensliefergeschäfts in der Regel das schwächste des Jahres.
In Amsterdam waren die Papiere von Just Eat Takeaway im frühen Handel zunächst deutlich abgesackt. Im weiteren Verlauf konnten sie das Minus zwar auf rund ein Prozent reduzieren, doch schlussendlich gerieten die Anteilsscheine wieder stark unter Druck und gingen fast neun Prozent tiefer aus dem Handel.
Damit ist das charttechnische Bild von Just Eat Takeaway mittlerweile angeschlagen. Die Aktien notieren wieder auf dem Niveau von Anfang August und unter allen wichtigen Durchschnittslinien, welche die kurz-, mittel- und langfristigen Trends beschreiben.