Die Aktien von Bayer DE000BAY0017 haben am Freitag in einem insgesamt freundlichen Marktumfeld mit einem Plus von rund 3,4 Prozent auf 23,67 Euro zu den Favoriten im Dax DE0008469008 gezählt.Wie das "Handelsblatt" berichtet, erzielte Bayer in seinem Bemühen, die Glyphosat-Klagen in den USA einzudämmen, einen Fortschritt.
14.03.2025 - 13:46:11AKTIE IM FOKUS: Bayer legen zu - Glyphosat-Lobbyarbeit in USA scheint zu wirken
Die Aktien von Bayer DE000BAY0017 haben am Freitag in einem insgesamt freundlichen Marktumfeld mit einem Plus von rund 3,4 Prozent auf 23,67 Euro zu den Favoriten im Dax DE0008469008 gezählt.
Wie das "Handelsblatt" berichtet, erzielte Bayer in seinem Bemühen, die Glyphosat-Klagen in den USA einzudämmen, einen Fortschritt. Dabei gehe es um eine Gesetzesänderung im US-Bundesstaat Georgia, die Parlament und Senat abgesegnet hätten. Der Änderung müsse der Gouverneur noch zustimmen.
Bayer drängt mit intensiver Lobbyarbeit auch in anderen Bundesstaaten auf solche Gesetzesänderungen. Im Kern geht es um die Debatte, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf solcher Unkrautvernichter über dem Recht von Bundesstaaten steht. Denn für die US-Umweltbehörde EPA ist Glyphosat nicht krebserregend. Sie hat das Produktlabel entsprechend ohne Warnung genehmigt.
In einigen Bundesstaaten gilt diese Regelung aber nicht, sodass Kläger, die Glyphosat für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen, fehlende Warnhinweise monieren und sich dabei auf das Recht ihres Bundesstaates berufen.
In Georgia bewirkt die Gesetzesänderung laut der Zeitung, dass das Votum der US-Umweltbehörde bindend ist. Damit dürfte die Erfolgswahrscheinlichkeit von Klagen in dem Bundesstaat sinken. Bayer hofft in dieser Causa auch weiterhin perspektivisch auf ein Grundsatzurteil des obersten US-Gerichts, des Supreme Court. Der soll demnach ein für allemal klären, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf von Unkrautvernichtern über dem Recht von Bundesstaaten steht. Allerdings ist offen, ob und wann sich der Supreme Court der Sache annehmen wird.
Der seit Juni 2023 amtierende Bayer-Chef Bill Anderson hatte Anfang März auf der Bilanzpressekonferenz erklärt, dass das Timing hier etwas ungewiss sei. Denn es gebe mehrere Fälle, die die Grundlage für den Gang zum Supreme Court bilden könnten - "und jeder dieser Fälle arbeitet sich durch die unteren Berufungsgerichte". Unter Anderson hatte Bayer auch die Lobbyarbeit in den USA intensiviert, um Gesetzesänderungen anzustoßen.
Die US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten lasten seit einer ersten Prozess-Niederlage im Sommer 2018 auf dem Bayer-Kurs; drei Viertel ihres Wertes haben die Aktien seither verloren. Der Konzern hat schon viele Milliarden für Vergleiche ausgegeben.