Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag merklich gestiegen.
05.12.2023 - 18:00:12Deutsche Anleihen: Deutliche Kursgewinne
Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future DE0009652644 legte zuletzt um 0,79 Prozent auf 134,51 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,24 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Juni.
Spekulationen auf perspektivisch fallende Leitzinsen sorgten zuletzt für Druck auf die Renditen. Sowohl seitens der US-Notenbank Fed als auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) werden im Laufe des nächsten Jahres erste Zinssenkungen erwartet. Für das ganze Jahr 2024 sind am Terminmarkt aktuell deutlich mehr als ein Prozentpunkt an Zinssenkungen eingepreist, sowohl für die Fed als auch für die EZB.
In diesem Umfeld sorgten Bemerkungen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel für zusätzlichen Zinsdruck. Die Notenbankerin bezeichnete weitere Zinsanhebungen angesichts des jüngsten Inflationsrückgangs als eher unwahrscheinlich. Schnabel gilt als Befürworterin einer straffen Geldpolitik, weshalb ihre Äußerungen erst recht als Hinweis auf vorerst stabile Leitzinsen aufgefasst wurden. Zugleich bekräftigte sie ihre Haltung, dass es zu früh sei, um den Kampf gegen die Inflation als beendet zu bezeichnen.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. So hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im November stärker als erwartet auf. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert ein Wachstum des Sektors. Gleichzeitig ging die Zahl der offenen Stellen stärker als erwartet zurück. Die US-Notenbank Fed beobachtet den Arbeitsmarkt bei ihrer Geldpolitik genau, da er sich auf die Inflationsentwicklung auswirkt.