Währung, Frankreich

Der Kurs des Euro EU0009652759 ist am Mittwoch nach dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump unter die Marke 1,07 US-Dollar gefallen.

06.11.2024 - 15:03:08

Devisen: Euro fällt nach Trump-Wahl unter 1,07 Dollar auf Viermonatstief

Das bedeutete den tiefsten Stand seit über vier Monaten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am frühen Nachmittag bei 1,0697 Dollar gehandelt. Dies ist der niedrigste Stand seit Ende Juni. Vor der Veröffentlichung der ersten Wahlergebnisse hatte der Euro noch zu 1,0930 Dollar notiert, bevor eine allgemeine Dollar-Stärke einsetzte. Auch zu anderen wichtigen Währungen legte die US-Währung zu.

Donald Trump kehrt nach vier Jahren ins Weiße Haus zurück. Trump stellte für seine zweite Amtszeit unter anderem hohe Einfuhrzölle und Steuersenkungen in Aussicht.

"Niedrigere Unternehmenssteuern und höhere Zölle haben auch Implikationen für die US-Geldpolitik", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. So würden niedrigere Steuersätze das Wachstum befördern und höhere Zölle die Inflation antreiben. "Käme es so, müsste auch die US-Notenbank Fed von ihren geplanten Zinssenkungen Abschied nehmen", schreibt Gitzel. Dies würde tendenziell den Dollar stützten.

Der Wahlausgang dürfte nach Einschätzung der Dekabank die Erwartungen schüren, dass die wirtschaftliche Schwäche in Europa anhalten oder sich verstärken werde. "Entsprechend dürften Zinssenkungserwartungen für die EZB zunehmen", heißt es in einem Kommentar. "Sollte Trump seine Ankündigungen mit Blick auf Zölle und Nato umsetzen, wird dies für die Eurozone deutlich steigende Investitionen in Verteidigung aber auch zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit erfordern." Dies dürfte auch zu einer höheren Verschuldung führen.

Die in Deutschland im September deutlich gestiegenen Auftragseingänge der Industrie spielten in diesem Umfeld keine Rolle. Der Anstieg war deutlich stärker als erwartet. "Das ist eine Entwicklung, die endlich einmal Hoffnung macht auf eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe", kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Allerdings dürfte der heimischen Industrie unter einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump in den USA der Wind demnächst wieder stärker ins Gesicht blasen.

@ dpa.de

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