Thema des Tages, Börsen/Aktien

Der Dax DE0008469008 hat am Tag der Deutschen Einheit seine jüngsten Verluste ausgeweitet, aber die Marke von 19.000 Punkten knapp behauptet.

03.10.2024 - 18:04:39

Frankfurt Schluss: Dax fällt weiter und bleibt über 19.000 Punkte

Belastet wurde der Leitindex vom Schwergewicht SAP DE0007164600 sowie fallenden Automobilaktien. Vor einigen Tagen noch waren die 20.000 Punkte und weitere Rekorde im Gespräch, doch nun dominieren die Verluste. Das Börsenbarometer büßte am Donnerstag 0,78 Prozent auf 19.015,41 Punkte ein. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte sank um 0,74 Prozent auf 26.576,03 Punkte.

Laut der Bank UBS bleiben die Marktbedingungen zum Beginn des Schlussquartals geprägt von gemischten Wirtschaftsdaten, dem engen Wahlkampf um die US-Präsidentschaft und nicht zuletzt den Spannungen im Nahen Osten. Für neue Verunsicherung sorgten am Donnerstag Aussagen des US-Präsidenten Joe Biden. Dieser hatte vor dem Weißen Haus auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlage des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde.

Die Experten von UBS verwiesen auf anziehende Volatilitätsindizes als Ausdruck der Unsicherheit. Ratsam seien Absicherungsstrategien, aber keine größeren Portfolioanpassungen. Auch nach dem ungewöhnlich starken September bleiben die Fachleute davon überzeugt, dass das Umfeld für Aktien grundsätzlich positiv ist.

Bei SAP ging es um 1,5 Prozent bergab. Händler verwiesen auf eine Meldung, dass die US-Staatsanwälte ihre Ermittlungen wegen möglicher Preisabsprachen zwischen dem deutschen Softwarehersteller und dem Wiederverkäufer Carahsoft ausweiten.

Die konjunktursensiblen und exportorientierten Automobilwerte EU0009658889 litten europaweit besonders stark unter den Spannungen im Nahen Osten. Zudem stufte die britische Bank Barclays die VW-Beteiligungsgesellschaft DE0007664039 Porsche SE DE000PAH0038 ab. Diese verloren als Dax-Schlusslicht 3,6 Prozent.

Der Motorenhersteller Deutz DE0006305006 hatte wegen einer schwachen Nachfrage seine Jahresziele zusammengestrichen und will Kosten senken. Die Papiere brachen am Ende des Nebenwerte-Index SDax DE0006305006 um mehr als neun Prozent ein.

Die Aktien von ProSiebenSat.1 DE000PSM7770 waren zwischenzeitlich um gut 7 Prozent in die Höhe geschnellt. Zu Handelsschluss lag das Plus nur noch bei 0,5 Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, der zum Berlusconi-Imperium zählende Großaktionär MediaForEurope NL0015000N09 prüfe seine Optionen beim deutschen Medienkonzern. Dies umfasse auch eine Anteilaufstockung.

Der Börsengang von Pentixapharm DE000A40AEG0 fiel durchwachsen aus. Der erste Kurs hatte mit 5,10 Euro dem Referenzpreis geglichen, der schon in der unteren Hälfte der avisierten Spanne festgelegt worden war. Zum Handelsschluss standen die Papiere mit 4,44 Euro klar im Minus. Pentixapharm war bislang Teil des Strahlen- und Medizintechnikkonzerns Eckert & Ziegler DE0005659700, dessen Aktien "ex Abspaltung" gehandelt wurden.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,85 Prozent auf 4.921,33 Punkte bergab. Der schweizerische SMI CH0009980894 geriet ähnlich deutlich unter Druck, während der britische FTSE 100 GB0001383545 dank steigender Ölaktien nur leicht nachgab. In New York stand der Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Börsenschluss 0,4 Prozent im Minus.

Der Kurs des Euro EU0009652759 fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1039 (Mittwoch: 1,1071) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9058 (0,9032) Euro.

Am deutschen Anleihenmarkt sank der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,23 Prozent auf 127,36 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,05 Prozent am Vortag auf 2,10 Prozent stieg. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,27 Prozent auf 134,81 Punkte./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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