Grenze, Südkorea

Bei einer Tour entlang der entmilitarisierten Zone in Südkorea hat ein US-Soldat die Grenze zum Norden überschritten.

19.07.2023 - 09:35:17

Nach Nordkorea verschwundener US-Soldat in Seoul vorbestraft. Dort soll er festgenommen worden sein. Nun gibt es neue Informationen über den Mann.

Ein US-Soldat, der unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert hat, hatte sich einem Medienbericht zufolge zuvor in Südkorea strafbar gemacht. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Justizbehörden meldete, hatte er gegen Koreaner und deren Militär pöbelnd einen Streifenwagen der Polizei mit Fußtritten beschädigt und wurde dafür zu einer Geldstrafe verurteilt.

Wenige Stunden nach der mutmaßlichen Festnahme des US-Soldaten auf nordkoreanischer Seite hatte das dortige Regime am Mittwoch zwei ballistische Raketen in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan abgefeuert. Experten vermuten jedoch, dass dies eine Reaktion auf die Ankunft eines US-amerikanischen Atom-U-Bootes in der Region war.

Pjöngjangs jüngste Raketenstarts hätten «wahrscheinlich nichts» mit dem Grenzübertritt des jungen US-Soldaten zu tun, zitierte der britische Sender BBC Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul. Den jüngsten Grenzübertritt eines US-Soldaten betrachte das Regime in Nordkorea vermutlich «als militärische, nachrichtendienstliche und gesundheitliche Bedrohung», so Easley. Wahrscheinlicher sei, dass der Mann aufgrund persönlicher Probleme «impulsiv» gehandelt habe. Der US-Soldat hatte laut den US-Streitkräften in Korea an einer Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen und die Grenze zu Nordkorea «absichtlich» übertreten.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten schon mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen.

@ dpa.de