Wirtschaftsethiker Gesang: Nur die Politik kann das Klimaproblem lösen

Bernward Gesang, Philosophieprofessor mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsethik an der Universität Mannheim, sagt, für den einzelnen Bürger seien Spenden die sinnvollste Maßnahme gegen den Klimawandel.

"Wir selbst können nur das Feuer eindämmen", es sei aber die Aufgabe der Politik, das Problem tatsächlich zu lösen, erklärte Gesang der Tageszeitung "Mannheimer Morgen" für dessen am Mittwoch erscheinende Ausgabe. Die beste Möglichkeit für einen normalen Bürger, etwas zu tun, bestehe nicht etwa im "Schnitzelfasten" oder dem "Wegwerfen der Autoschlüssel" oder Ähnlichem. Es bringe letztlich mehr, regelmäßig etwa zugunsten mittelloser Bauern im Regenwald zu spenden, zum Beispiel über Organisationen wie Fairventures oder Cool Earth.

Denn wenn die armen Bauern im Regenwald von ihrem Einkommen leben könnten, dann seien sie nicht gezwungen, ihr Land an Konzerne verkaufen, die die Absicht hätten, es zu roden. Auf diese Weise ließen sich auf einen Schlag Emissionen einsparen, Arten schützen, Grundwasser und Boden bewahren und Pandemien vermeiden. Der normale Bürger befinde sich "als Durchschnittsverdiener auf einer Insel des Reichtums", während um ihn herum die Armen ertränken, so Gesang. Er forderte, man solle dem "wenigstens einige Prozent" seines Einkommens entgegensetzen. Ansonsten müsse man sich sagen lassen, "dass uns das Leid der anderen einfach egal" sei, konstatierte der 1968 in Arnsberg geborene Wirtschaftsethiker im "Mannheimer Morgen".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-1010413