Lars Klingbeil am 06.12.2019

SPD weist auf die prekäre Situation von Studierenden in der Corona-Krise hin

20.11.2020 - 18:06:02

SPD wirft der Union fehlende Sensibilität für die Nöte von Studierenden vor und fordert die Genehmigung weiterer Hilfsmittel.

Vielen Studierenden sind in der Pandemie und dem folgenden Lock-Down die Möglichkeiten weggebrochen, ihr Studium durch Nebenjobs zu finanzieren. Die Verlängerung der Hilfen für das Wintersemester ist ein längst überfälliger Schritt, um zu verhindern, dass noch mehr Studenten aus materiellen Gründen ihr Studium abbrechen müssen, betont Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD gegenüber dem Nachrichtenportal Watson. Das Bundesbildungsministerium hat mit dieser Zusage viel zu lange gewartet. Die Überbrückungshilfen können nur ein Anfang sein, um die direkten Notlagen zu mildern. Sie sind nicht die Lösung des Problems. Die SPD schlägt deshalb vor, die nicht bewilligten Bafög-Mittel aus dem Jahr 2019 in Höhe von insgesamt 900 Millionen Euro sofort freizugeben und ein weiteres Notprogramm für die Studierenden aufzulegen. Die Tatsache, dass derartige Mittel im vergangenen Jahr nicht abgerufen wurden, zeigt ein Problem des deutschen Fördersystems. Wir müssen in der Bildungspolitik wieder erreichen, dass mehr junge Menschen in den Genuss von staatlicher Studien- und Ausbildungshilfe kommen, erklärt der Generalsekretär. Das Bafög ist ein Mittel zur Herstellung von Chancengleichheit im Bildungssystem, die dringend notwendig ist. Die SPD strebt eine Reform der Bafög-Bewilligung an. Eine Einführung von höheren Freigrenzen und eine Ausweitung der staatlichen Leistungen auf einen größeren Personenkreis sind hier die geeigneten Instrumente. Ich halte es durchaus für zielführend, zum Beispiel ausländische Studierende einzubinden oder die Altersgrenzen für Bafög deutlich anzuheben. Auch eine Einbeziehung von Teilzeitstudierenden ist eine Option über die wir in der Regierungskoalition reden müssen, fordert Klingbeil.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

@ ad-hoc-news.de