Lehrerverband warnt: Millionen Schüler „abgehängt“ durch die Schulschließungen
13.04.2020 - 12:36:38Heinz-Peter Meidinger, Präsident des deutschen Lehrerverbandes, warnt vor dem „Abhängen“ von mehreren Millionen Schülern durch die eingeleiteten Schulschließungen der letzten Wochen. Für diese Gruppe fordert er nun eine frühere Lockerung der Corona-Beschränkungen.
Meidinger äußerte gegenüber der „Welt“ die Befürchtung, dass bis zu 25 Prozent aller Schüler durch die Schulschließungen deutlich in ihren Leistungen zurückfallen werden. Die Zeitung berichtet hierüber in ihrer Dienstagsausgabe (14. April 2020). Es handle sich nach Ansicht des Bildungsexperten um diejenigen Schüler, die ohnehin ungünstigere Voraussetzungen hätten. Das benannte Viertel dürfte wohl daheim keine oder höchstens eine maximal eingeschränkte Beschulung unter der Kontrolle der Eltern erfahren haben – im Gegensatz zu den Klassenkameraden aus besseren Verhältnissen. Das lasse ein Aufklappen der Bildungsschere befürchten. Es gehe um Kinder aus prekären sozialen Verhältnissen, mit schlechten Deutschkenntnissen und mit schlechter technischer Ausstattung daheim. Meidinger schätzt die Zahl auf rund drei Millionen Schülerinnen und Schüler. Deren Rückstand nehme mit längerem Homeschooling immer weiter zu. Es sei daher vordringlich, sich um diese Gruppe nun verstärkt zu kümmern. Ansonsten könne die Schullaufbahn einer ganzen Generation gefährdet werden. Die Bildungspolitik müsse das verhindern.
Ein Vorschlag des Lehrerpräsidenten lautet, die betreffenden Schüler unmittelbar nach der Neueröffnung der Schulen bevorzugt zu unterrichten. Denkbar sei es, sie zunächst in Nachhilfegruppen zusammenzufassen, bevor wieder der übliche Unterricht im Klassenverband beginnt. Darüber hinaus müsse es weitere Zusatzangebote für die Gruppe der Problemschüler geben – auch dann, wenn das reguläre Unterrichtsgeschehen wieder angelaufen sei. Dabei könne es sich beispielsweise um Förderkurse und Ganztagsangebote handeln. Nicht zuletzt hält der Experte aufholende Beschulungsangebote während der Ferien für denkbar. Nötig sei es allerdings, diese Angebote durch politische Vorgaben so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler sie auch wahrnehmen würden.
Einen zeitgleichen Neubeginn der Beschulung in allen Bundesländern hält Meidinger für keine glückliche Idee. Der Wille zu einem einheitlichen Vorgehen sei zwar verständlich, doch dürfe man nicht übersehen, dass schließlich das Schuljahr in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich endet – in manchen im Juni, in anderen erst Ende Juli. Der Beginn der Sommerferien sei schon immer gestaffelt gewesen, daran könne man sich orientieren. Das brächte den Vorteil mit sich, dass Länder mit einem stärkeren Infektionsgeschehen und gleichzeitig längerem Schuljahr ihre Schulen auch später wieder öffnen könnten. Wo es diese Korrelation nicht gebe, müsse man freilich die Schuleröffnung an medizinischen Gesichtspunkten ausrichten. Doch auch die Schüler müssten nicht alle gleichzeitig wieder mit dem Unterricht beginnen. Es sei durchaus denkbar, zunächst wieder die Abschlussklassen zu beschulen, danach die oben genannten Schüler mit einem besonderen Förderbedarf und abschließend den Rest der Schüler, so der Präsident des Lehrerverbandes.
Ein Vorschlag des Lehrerpräsidenten lautet, die betreffenden Schüler unmittelbar nach der Neueröffnung der Schulen bevorzugt zu unterrichten. Denkbar sei es, sie zunächst in Nachhilfegruppen zusammenzufassen, bevor wieder der übliche Unterricht im Klassenverband beginnt. Darüber hinaus müsse es weitere Zusatzangebote für die Gruppe der Problemschüler geben – auch dann, wenn das reguläre Unterrichtsgeschehen wieder angelaufen sei. Dabei könne es sich beispielsweise um Förderkurse und Ganztagsangebote handeln. Nicht zuletzt hält der Experte aufholende Beschulungsangebote während der Ferien für denkbar. Nötig sei es allerdings, diese Angebote durch politische Vorgaben so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler sie auch wahrnehmen würden.
Einen zeitgleichen Neubeginn der Beschulung in allen Bundesländern hält Meidinger für keine glückliche Idee. Der Wille zu einem einheitlichen Vorgehen sei zwar verständlich, doch dürfe man nicht übersehen, dass schließlich das Schuljahr in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich endet – in manchen im Juni, in anderen erst Ende Juli. Der Beginn der Sommerferien sei schon immer gestaffelt gewesen, daran könne man sich orientieren. Das brächte den Vorteil mit sich, dass Länder mit einem stärkeren Infektionsgeschehen und gleichzeitig längerem Schuljahr ihre Schulen auch später wieder öffnen könnten. Wo es diese Korrelation nicht gebe, müsse man freilich die Schuleröffnung an medizinischen Gesichtspunkten ausrichten. Doch auch die Schüler müssten nicht alle gleichzeitig wieder mit dem Unterricht beginnen. Es sei durchaus denkbar, zunächst wieder die Abschlussklassen zu beschulen, danach die oben genannten Schüler mit einem besonderen Förderbedarf und abschließend den Rest der Schüler, so der Präsident des Lehrerverbandes.
Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824