Lauterbach kritisiert den Missbrauch der Wissenschaft durch die Politik
30.05.2020 - 07:40:58Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat beklagt, wie Politiker mit Wissenschaftlern umgehen.
Lauterbach erklärt in der neuen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", die Politik missbrauche "mitunter die Wissenschaft". Als Beispiel hierfür nennt er die Anhörungen von Experten im Deutschen Bundestag im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens.
Zu diesen Anhörungen, so erläutert der Abgeordnete, würden die Parteien zumeist solche Wissenschaftler einladen, von denen sie sich Zustimmung zu ihren Positionen erhofften. Wissenschaftler würden in der Politik häufig eingesetzt, um "die Position zu belegen, die man sowieso hat", so Lauterbach. Zugleich unterstreicht der Politiker aber, er wünsche sich, dass mehr Wissenschaftler in die Politik gingen. Lauterbach forderte, dass die Beurteilung durch die Wissenschaft ein größeres Gewicht in der Politik haben müsse, zuvorderst beim Klimawandel. Wenn sich die Politik nicht mehr auf die Wissenschaft beziehe als bisher, so der Sozialdemokrat, werde man nicht in der Lage sein, "die Krisen der Zukunft zu meistern".
Weiter nimmt Lauterbach den Virologen Christian Drosten in Schutz, der zuletzt öffentlich angegriffen wurde, vor allem von der "Bild"-Zeitung, und der in den letzten Tegen sogar mehrere Morddrohungen erhielt. Er kritisierte, Drosten werde nun "als Person angegriffen", man versuche hier, seinen hervorragenden Ruf öffentlich in Zweifel zu ziehen und zu vernichten. Er rate Christian Drosten dazu, trotz der Attacken seine Arbeit fortzusetzen. Wenn er auch weiterhin "offen, klar und transparent" mit seinen Erkenntnissen als Wissenschaftler umgehe, dann, so Lauterbach, werde Drosten die Situation überstehen. Denn er sei "eine ehrliche Person und ein hochkarätiger Wissenschaftler", so der SPD-Politiker.
Karl Lauterbach wurde 1963 in Düren geboren. Er studierte Humanmedizin in Aachen und San Antonio, Texas. Es folgte ein Studium der Gesundheitsókonomie und Epidemiologie in Harvard. 1991 wurde er im Rahmen seiner Forschungsrbeiten an der Jülicher Kernforschungsanlage und in Tucson, Arizona von der Universität Düsseldorf zum Dr.med. promoviert. Bevor er 2005 für die SPD in den Bundestag gewählt wurde, lehrte Lauterbach als Professor an der Kölner Universität. Urspünglich CDU-Mitglied, trat er 2001 der SPD bei und zählt dort zum linken Flügel der Partei. Wegen seiner Unterstützung der von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen in der Corona-Krise erhielt er in letzter Zeit mehrfach Morddrohungen.
Zu diesen Anhörungen, so erläutert der Abgeordnete, würden die Parteien zumeist solche Wissenschaftler einladen, von denen sie sich Zustimmung zu ihren Positionen erhofften. Wissenschaftler würden in der Politik häufig eingesetzt, um "die Position zu belegen, die man sowieso hat", so Lauterbach. Zugleich unterstreicht der Politiker aber, er wünsche sich, dass mehr Wissenschaftler in die Politik gingen. Lauterbach forderte, dass die Beurteilung durch die Wissenschaft ein größeres Gewicht in der Politik haben müsse, zuvorderst beim Klimawandel. Wenn sich die Politik nicht mehr auf die Wissenschaft beziehe als bisher, so der Sozialdemokrat, werde man nicht in der Lage sein, "die Krisen der Zukunft zu meistern".
Weiter nimmt Lauterbach den Virologen Christian Drosten in Schutz, der zuletzt öffentlich angegriffen wurde, vor allem von der "Bild"-Zeitung, und der in den letzten Tegen sogar mehrere Morddrohungen erhielt. Er kritisierte, Drosten werde nun "als Person angegriffen", man versuche hier, seinen hervorragenden Ruf öffentlich in Zweifel zu ziehen und zu vernichten. Er rate Christian Drosten dazu, trotz der Attacken seine Arbeit fortzusetzen. Wenn er auch weiterhin "offen, klar und transparent" mit seinen Erkenntnissen als Wissenschaftler umgehe, dann, so Lauterbach, werde Drosten die Situation überstehen. Denn er sei "eine ehrliche Person und ein hochkarätiger Wissenschaftler", so der SPD-Politiker.
Karl Lauterbach wurde 1963 in Düren geboren. Er studierte Humanmedizin in Aachen und San Antonio, Texas. Es folgte ein Studium der Gesundheitsókonomie und Epidemiologie in Harvard. 1991 wurde er im Rahmen seiner Forschungsrbeiten an der Jülicher Kernforschungsanlage und in Tucson, Arizona von der Universität Düsseldorf zum Dr.med. promoviert. Bevor er 2005 für die SPD in den Bundestag gewählt wurde, lehrte Lauterbach als Professor an der Kölner Universität. Urspünglich CDU-Mitglied, trat er 2001 der SPD bei und zählt dort zum linken Flügel der Partei. Wegen seiner Unterstützung der von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen in der Corona-Krise erhielt er in letzter Zeit mehrfach Morddrohungen.
Redaktion ad-hoc-news.de, RSM