Bauarbeiter

IG BAU befürchtet einen Einbruch im Markt der Ausbildung

29.10.2020 - 06:26:18

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat, trotz der im Vergleich gut dastehenden Bauwirtschaft, vor dem Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt aufgrund der Covid-19-Krise gewarnt.

Robert Feiger, Chef der IG BAU, sagte gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" für die Ausgaben am Donnerstag, 29.10.2020, dass immer Unternehmungen die Ausbildung wegen den unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven drastisch zurückfahren und fügte hinzu, dass die Pandemie den ohnehin eklatanten Mangel an Fachkräften, besonders im Handwerk, nicht weiter verschärfen dürfe.

Zudem hat Robert Feiger auf die konkreten Rückgänge bezüglich der Ausbildungszahlen verwiesen. Die IG Bau berichtet, dass, nach den vorläufigen Angaben von den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU), die Zahl der Jugendlichen, welche bis zum 30. September 2020 ihre Ausbildung angefangen haben, im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent zurückgegangen ist. Demnach hat das Minus im Hochbau bei knapp elf Prozent gelegen. Viele Betriebe hätten schon vor Covid-19 die Berufsausbildung "schleifen" lassen und die Zahl der Ausbildungsquote würde seit Jahren sinken, kritisierte der Chef der IG Bau und fügt hinzu, dass sich dies in der jetzigen Krisensituation räche. Im Vergleich der Branchen stehe die Bauwirtschaft noch relativ "solide" da, jedoch sei bereits seit langer Zeit ein großer Mangel an Fachkräften vorhanden. Beispielsweise würde an vielen Orten, getrieben durch den Bau-Boom, händeringend nach Maurer und Zimmerleuten gesucht und gelte auch für Gleichbauer. Die Volkswirtschaft könne sich eine Krise im Nachwuchs nicht leisten, fügte der Vorsitzende der IG BAU hinzu.

Das Sparen an den Azubis sei am falschen Ende gespart, auch wenn viele Unternehmen derzeit große Einbußen verkraften müssen, könne sich kein "Corona-Verlierer-Jahrgang" erlaubt werden. Mit öffentlichen Investitionen könnten Bund, Länder und Kommunen einen Beitrag leisten, dass der Ausbildungsbereich keinen zu großen Schaden nimmt. Wichtige Investitionen in die Zukunft, beispielsweise in Kitas, Krankenhäuser, in Radwege und das Schienennetz dürften keine Opfer von Covid-19 werden. Robert Feiger argumentiert, dass der Verschleiß von der öffentlichen Infrastruktur die folgende Generation teuer zu stehen komme und hat auf zusätzliche Probleme für diejenigen hingewiesen, welche ganz am Beginn des Berufslebens stehen. Die Unternehmungen würden während der Pandemie nicht nur weniger Ausbildungsplätze anbieten, aktuell seien Praktika für Schülerinnen und Schüler kaum zu bekommen, führte der Vorsitzende der IG BAU weiter aus.

An den Schulen würde die Berufsorientierung faktisch zurzeit kaum noch stattfinden, beklagte Robert Feiger. Dies sei zum Nachteil von der ganzen dualen Ausbildung, welche sowieso vom Trend, hin zum Studium, negativ betroffen sei, so Robert Feiger.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

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