Kinder

Esken (SPD) will mit der Union über Corona-Kindergeld sprechen

16.05.2020 - 06:20:59

Saskia Esken, eine der beiden Bundesvorsitzenden der SPD, verlangt die Einführung eines Familiengeldes und möchte mit den Unionsparteien Gespräche über ein Corona-Kindergeld aufnehmen.

Esken erklärte den im "Redaktionsnetzwerk Deutchland" verbundenen Tageszeitungen für deren Ausgaben vom Samstag, das Thema Familie müsse jetzt von oberster Wichtigkeit sein. Besonders diejenigen Familien, in denen beide Elternteile arbeiten gingen, seien in der Zeit der Corona-Epidemie "an der absoluten Belastungsgrenze" angelangt.

Im Juni müsse für dieses Problem eine Lösung gefunden werden. Esken forderte, zu Beginn müsse es eine Regelung für diejenigen Eltern geben, die nach dem Ablauf von sechs Wochen keine Lohnersatzleistung gemäß dem Infektionsschutzgesetz mehr erhielten. Die Hilfe für die Familien, "die ja unter dieser Krise besonders zu leiden haben", dürfe nicht enden. Hier werde eine Anschlussregelung benötigt, sagte die SPD-Vorsitzende. Eine solche Anschlussregelung, stellte sie gleich darauf fest, werde aber nicht ausreichen. Sie wolle mehr für die Unterstützung der Familien tun. Man müsse denjenigen Eltern helfen, die "angesichts eingeschränkter Betreuungszeiten ihre Arbeitszeit reduzieren" wollten, sagte die SPD-Politikerin. Ihre Partei habe hierzu ein gutes Konzept. Dazu gehöre ein Familiengeld in Höhe von bis zu 300 Euro pro Familie. Das gebe Eltern die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit einzuschränken, um mehr Zeit für die Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung zu haben. Ein solches Familiengeld sei "wie für diese Krise gemacht", sagte Esken. Eltern hätten dann die Möglichkeit, "weniger Stunden" zu arbeiten, "wenn ihre Kinder nur zeitweise in Kitas uns Schulen können". Dieses Familiengeld sei aber auch für die Zeit nach der Krise eine gute Möglichkeit, um Eltern die Vereinbarung von Beruf und Familie leichter zu machen.

Auch das Elterngeld sei ein denkbarer Weg zur Unterstützung von Familen in der Zeit der Corona-Epidemie, sagte die Sozialdemokratin und erklärte, sie wolle mit dem Koalitionspartner CDU/CSU Gespräche über ein solches Corona-Kindergeld führen. Die Lösung, die momentan von vielen Eltern aus der Not heraus praktiziert werde, dürfe sich nicht zum neuen Dauerzustand entwickeln. Die Eltern, die Kinderbetreuung und Homeoffice miteinander verbänden, arbeiteten häufig "nachts, wenn die Kinder schlafen". Das sei dauerhaft nicht durchzustehen.

Esken verlangte, im Juni müsse eine Lösung gefunden werden. Im Anschluß an die "unmittelbaren wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen" gehe man nun die zweite Etappe der Krisenbewältigung an. Gleich wie die Bundesregierung im Jui ihr Konjunkturpaket beschließen wolle, müsse man ebenfalls im Juni eine Lösung für die Familien finden, sagte Esken den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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