Junge Leute vor einer Universität

Die Zahl der Bafög-Empfänger nimmt immer weiter ab

10.10.2020 - 14:41:01

Die Trendwende beim Bafög kommt nicht. Nur die Probleme werden mehr.

Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung werden Studenten und Schüler auch in Zukunft immer weniger Nutzen aus der staatlichen Ausbildungsförderung (Bafög) ziehen. Im Detail nimmt die Regierung bei den Planungen für den Bundeshaushalt 2021 an, dass die Bafög-Ausgaben für Schüler und Studenten gegenüber den Planungen des Vorjahres um 157 Millionen Euro zurückgehen werden. Hierüber berichten die im "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zusammenarbeitenden Tageszeitungen in ihren Ausgaben vom Samstag.

Für Studenten geht der Haushaltsansatz demnach für das kommende Jahr auf 1,183 Milliarden Euro zurück. In den Planungen für das laufende Jahr 2020 waren dies noch 1,275 Milliarden Euro. Für Schüler sieht die Regierung im Haushaltsplan für das Jahr 2021 Ausgaben von 813 Millionen Euro für das Bafög vor. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es noch 878 Millionen Euro. Wie die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" weiter schreiben, wird sich dieser Abwärtstrend gemäß den Zahlen der Finanzplanung der Bundesregierung auch in Zukunft weiter fortsetzen. Die erwarteten Gesamtausgaben für das Bafög, die auch Zinszuschüsse, Tilgungen und Erstattungen von Darlehensausfällen von Studenten beinhalten, wird demzufolge permanent von 2,279 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 1,918 Milliarden Euro im Jahr 2024 abnehmen. Für jedes einzelne Jahr dieses Zeitraums nimmt die Finanzplanung sinkende Ausgaben an.

Vor dem Hintergrund der fallenden Zahl von Bafög-Empfängern rufen die Grünen nach einer schnellen Reform des Systems. Kai Gehring, der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Deutschen Bundestag, stellte gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" fest: "Nur noch 11 Prozent aller Studierenden erhalten Bafög, weniger als je zuvor". Die letzte Reform des Bafög habe sich somit als "Reinfall und Fehleinschätzung" der Regierungskoalition aus Union und SPD erwiesen. Gehring erklärte weiter, die "einzig sinnvolle Konsequenz wäre, das Bafög schnellstmöglich zu erhöhen und systematisch auszubauen" und auf diese Weise die "Chancengerechtigkeit besser zu fördern".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-1010413

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