Schule mit Corona-Hinweis

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ist gegen Flickschusterei

21.01.2021 - 19:04:23

GEW fordert ein Ende der Flickschusterei in der Schulpolitik. Sie übt harsche Kritik an den Beschlüssen. Es gäbe zu viele offene Hintertürchen.

Grundsätzlich geht die GEW, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, mit Kanzlerin Angela Merkel konform und unterstützt ihren Beschluss und die Beschlüsse der Ministerpräsidenten. Dabei geht es um den Lockdown, der auch für Kitas und Schulen bis Mitte Februar verlängert wird. Marlis Tepe, die Gewerkschaftsvorsitzende, sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Kritik ziele darauf ab, dass jedes Land für sich entscheiden dürfe, wie die konkrete Umsetzung aussehen werde.

Tepe nannte dies einen Flickenteppich der föderalen Art, der die Bildung betreffe. Weiter sagte sie, alle wollten mittlerweile eine einheitliche Art, wie vorgegangen werde: Jugendliche, Kinder, Eltern und natürlich auch das pädagogische Personal. Es gehe darum, das Vorgehen bundesweit und verbindlich umzusetzen.

Es brauche jetzt eine gute Strategie, wie Kitas und Schulen nach einem klaren Stufenplan vorgehen könnten. Ein Plan, der vorgebe, welche Maßnahmen greifen würden bei bestimmten Inzidenzwerten und umzusetzen seien. Mittlerweile sinke die Akzeptanz für die Beschlüsse. Und zwar bei Schulen, Kitas und den beteiligten Menschen. Das hänge daran, dass alle Länder bei gleichen Werten ganz andere Maßnahmen umsetzen würden.

Auch Udo Beckmann, seines Zeichens Vorsitzender vom Verband für Erziehung und Bildung äußerte sich in ähnlicher Weise. Man unterstütze generell das Vorgehen von Bund und Ländern. Denn es sei klar, dass durch das Schließen der Schulen Infektionen nachweislich zurückgingen, und sich dies in der Bevölkerung auswirke bei den Inzidenzzahlen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk sagte Beckmann jedoch auch über die Entscheidungen von Ministerpräsidenten und Kanzlerin Merkel, es sei seitens der Kanzlerin deutlich gemacht worden bei der Pressekonferenz, dass auf eine klare und restriktive Umsetzung der Maßnahmen geachtet werden müsse.

Zwingend nötig sei es, dass alle Kultusministerien dies jetzt verstehen, danach endlich handeln und die Sachlage ernst nehmen. Man sei wirklich fassungslos darüber, wie bisher mit Beschlüssen umgegangen worden sei. Tepes Kritik zielte auch noch darauf ab, dass nach so langer Zeit derart viele Schulen immer noch nicht genügend ausgerüstet seien. Speziell bezog sie sich auf die Möglichkeiten für digitales Fernlernen, das dringend verbesserungsbedürftig ist.

Man müssen seitens der Kultusministerien endlich auf die Tube drücken. Ja, es habe Fortschritte gegeben, aber nicht flächendeckend. Nach wie vor fehlten bei Schülern und Lehrern wichtige digitale Endgeräte. Ferner mangle es an schnellem und stabilem WLAN für gutes Arbeiten. Auch Geld sei noch nicht geflossen. Dagegen hingen die Gelder für IT-Nachrüstungen fest. Irgendwo im Niemandsland zwischen Ländern und Bund seien diese Gelder. Sie seien aber nicht verfügbar, um sie dort einzusetzen, wo man sie dringend benötige: in den Schulen!

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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