Vater, Mutter, Kind

Deutscher Kinderschutzbund spricht sich für eine dauerhafte Regelung zur Lohnfortzahlung für Eltern aus

18.05.2020 - 17:38:33

Kinderschutzbund kritisiert das Auslaufen der Lohnfortzahlung für Eltern, die in der Corona-Krise ihre Kinder zu Hause betreuen müssen.

Es ist nicht tolerierbar, dass die Sonderregelung zur Lohnfortzahlung in der Corona-Krise ausläuft, ohne dass es ein verlässliches Kinderbetreuungsangebot in Kitas und Schulen gibt. Sie muss solange verlängert werden, bis hier wieder Normalität eingetreten ist, fordert Heinz Hilger, Präsident des Kinderschutzbundes, gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Aufhebung ist an die Garantie des Regelbetriebs gebunden. Aber ich sehe derzeit noch kein Ende des Ausnahmezustands an den Schulen und in den Kitas. Es wird auch im neuen Schuljahr ab September keine Normalität einkehren, ist sich Hilger sicher. Einen finanziellen Ausgleich für Eltern, die den Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung nicht leisten können, muss solange gelten, bis die Ausnahmeregelungen vorüber sind. Die gültige Frist von sechs oder zehn Wochen funktioniert nicht.
Die Bundesregierung und die Regierungen in den Ländern beschäftigen sich mit der Fußball-Bundesliga und Kosmetikstudios, aber für Eltern und Kinder, scheint es keine Lobby zu geben. Die Koalition muss endlich sagen, in welche Richtung es geht. Derzeit gilt eine auf sechs Wochen begrenzte Sonderregelung, die es Eltern erlaubt eine Lohnersatzleistung in Anspruch zu nehmen, wenn sie aufgrund der Kinderbetreuung ihrem Beruf nicht nachgehen können. In dieser Zeit bekommen sie 67 Prozent des Nettolohnes. Innerhalb der Koalition gibt es derzeit einen Konflikt über die weitere Behandlung des Themas. Während sich die SPD für eine Verlängerung der Sonderregelung ausgesprochen hat, hält die CDU/CSU an der Befristung fest. Als Zugeständnis an die Lage vieler Eltern, hat sich die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer für eine Verlängerung um vier Wochen stark gemacht. Das ist schön und gut, aber es löst nicht das grundlegende Problem, betont der Präsident des Kinderschutzbundes im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Lohnfortzahlung muss bis auf weiteres gelten, fordert auch der Fraktionsvorsitzende der Linken, Dietmar Bartsch. Solange die öffentliche Hand keine verlässlichen Kinderbetreuungsangebote umsetzen kann, solange muss auch die Ausnahmeregelung gelten. Mit der Verlängerung auf zehn Wochen gibt die CDU den Eltern im Land keine Perspektive. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, betont Bartsch gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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