Bildungsforscher plädieren für die Entwicklung einer nationalen Lernplattform für Schulen
24.06.2020 - 07:57:57Wissenschaftler sehen für Deutschland bei digitalen Lernformen einen Rückstand von 10 Jahren.
Die Erfahrungen aus dem Lock-Down der Schulen zeigen die Notwendigkeit jetzt gezielt in die digitale Infrastruktur und die Entwicklung digitaler Lernmodelle zu investieren, fordert Klaus Hurrelmann, Bildungsforscher an der Hertie School of Governance in Berlin gegenüber der „Passauer Neuen Presse“. Die größten Defizite sehe ich auf dem Gebiet der Lehreraus- und -Fortbildung in digitalen Lernformen. Viele Pädagogen haben mit Schwierigkeiten im Umgang mit den digitalen Angeboten. In einer Umfrage unter Schülern über ihre Erfahrungen im Homeschooling berichten fast 40 Prozent von ihnen, dass ihre Lehrer keine Erfahrung mit der digitalen Hard- und Software haben. Sie wurden nicht für eine solche Form von Unterricht ausgebildet. In den nächsten Monaten ist es unbedingt erforderlich, erste Schritte zu einer digitalen Grundausbildung der Pädagogen einzuleiten, fordert Hurrelmann.
Nur ein Bruchteil der Schulen war auf die Umstellung auf digitales Lernen vorbereitet. Es zeigt sich, dass es sich hierbei hauptsächlich um Gymnasien handelte, was viel über das Thema Bildungsgerechtigkeit aussagt, beklagt der Bildungsforscher. Der Rest der Schulen hat versucht, irgendwie durch die Zeit zu kommen. Außerdem zeigt sich auch ein Problem auf der Schülerseite. 10 Prozent der Schüler ist für die Pädagogen außer Reichweite geblieben, ob durch fehlende digitale Endgeräte oder durch mangelnde Motivation sei dahingestellt. Der soziale Hintergrund und die Bildungsnähe des Elternhauses haben sich als entscheidende Faktoren erwiesen, stellt Hurrelmann in der „Neuen Passauer Presse“ fest. Letztlich blieb viel davon abhängig, ob die Eltern ein Engagement entwickelt haben, um die spärlichen digitalen Angebote der Schulen umzusetzen. Die Daten in diesem Sektor sind besorgniserregend, befindet Hurrelmann.
Nur ein Bruchteil der Schulen war auf die Umstellung auf digitales Lernen vorbereitet. Es zeigt sich, dass es sich hierbei hauptsächlich um Gymnasien handelte, was viel über das Thema Bildungsgerechtigkeit aussagt, beklagt der Bildungsforscher. Der Rest der Schulen hat versucht, irgendwie durch die Zeit zu kommen. Außerdem zeigt sich auch ein Problem auf der Schülerseite. 10 Prozent der Schüler ist für die Pädagogen außer Reichweite geblieben, ob durch fehlende digitale Endgeräte oder durch mangelnde Motivation sei dahingestellt. Der soziale Hintergrund und die Bildungsnähe des Elternhauses haben sich als entscheidende Faktoren erwiesen, stellt Hurrelmann in der „Neuen Passauer Presse“ fest. Letztlich blieb viel davon abhängig, ob die Eltern ein Engagement entwickelt haben, um die spärlichen digitalen Angebote der Schulen umzusetzen. Die Daten in diesem Sektor sind besorgniserregend, befindet Hurrelmann.
Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix