Krankenhausflur

Bericht über Antikörper-Studie, die Immunität gegen Covid-19 feststellen soll

27.03.2020 - 14:06:36

In Deutschland wird eine groß angelegte Studie vorbereitet, mit der untersucht werden soll, wie viele Menschen nach einer überstandenen Covid-19-Infektion bereits immun geworden sind.

Hierüber informiert das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Studie soll demnach vom Epidemiologen Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig koordiniert werden. Außerdem seien das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung, das Robert-Koch-Insitut, die Blutspendedienste, die NAK Gesundheitsstudie und das Institut für Virologie der Charité in Berlin an der Studie beteiligt.

Bisher sei das Projekt noch nicht endgültigt bewilligt, wie das Nachrichtenmagazin berichtet. Die Wissenschaftler hofften aber, ab April Blutproben von mehr als 100.000 Probanden auf Antikörper gegen den Erreger der von Corona-Viren hervorgerufenen Covid-19-Erkrankung untersuchen zu können. Die Untersuchung solle in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um die Ausbreitung der Epidemie zu erforschen. Auf diese Weise hoffen die Forscher, herauszufinden, wie weit sich der ErregerSARS-CoV-2 bereits verbreitet hat und wie viele der infizierten Menschen tatsächlich an der Infektion sterben. Die Resultate der Untersuchung würden es erleichtern, eine Entscheidung zu treffen, wann man Großveranstaltungen wieder genehmigen und Schulen wieder öffnen könne. Wenn alles geht wie geplant, würden erste Ergebnisse bis Ende April erwartet, so der "Spiegel". Die bisher verfügbaren Corona-Tests schlügen leider mitunter auch bei harmlosen Varianten des Virus an, gegen die 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung bereits Antikörper gebildet haben und gegen die sie daher immun sind. Die Forscher hofften, in zwei bis drei Monaten einen genaueren Test zur Verfügung zu haben. Dann ließe sich mit größrer Sicherheit feststellen, ob eine Person nach wie vor durch Sars-CoV-2 gefährdet ist und andere Menschen infizieren kann oder nicht. . Den als immun getesteten Personen "könnte man eine Art Impfpass ausstellen, der es ihnen zum Beispiel erlaubt, von Einschränkungen ihrer Tätigkeit ausgenommen zu werden", teilte Krause dem "Spiegel" mit.

Gérard Krause hat 1993 in Heidelberg in Medizin promoviert und arbeitete anschließend in Deutschland und in den USA als Internist und Tropenmediziner, Krankenhaushygieniker und Tropenmediziner. Von 2000 bis 2013 war er Direktor am Robert-Koch-Institut in Berlin. Nach seiner Habilitation im Jahr 2005 wurde er 2011 Professor in Hannover und Abteilungsleiter am Helmholtz-Institut für Infektionsforschung in Braunschweig.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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