Ausbildungssystem leidet unter Auswirkungen der Corona-Pandemie
27.10.2020 - 09:53:13Gewerkschaften und Handwerk fordern gemeinsam ein verstärktes staatliches Engagement zur Stabilisierung des Ausbildungssystems.
Die Folgen des Lock-Downs für das duale Ausbildungssystem in Deutschland können zu einer langfristigen Gefährdung der betrieblichen Ausbildung führen, warnen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im „Handelsblatt“. Viele Handwerksbetriebe sind existentiell bedroht und streichen Ausbildungsplätze. Auch nach der Überwindung der Corona-Krise wird eine große Zahl dieser Stellen nicht wiederkommen, warnt Hans Peter Wollseifer, Vertreter des deutschen Handwerks. Der Ausbildungsmarkt hat sich erst langsam von den negativen Folgen der Finanzkrise 2008 erholt und reagiert jetzt stark auf die neuerlichen wirtschaftlichen Einbrüche.
DGB und ZDH fordern von der Bundesregierung ein klares Signal in Richtung der Erhaltung der Ausbildungsplätze. Die Betriebe, welche die Last der Ausbildung schultern, müssen unterstützt werden, damit sie weitermachen und in die Jugend investieren. Die demographische Entwicklung wird in Zukunft dazu führen, dass immer weniger geeignete Bewerber für das Handwerk zur Verfügung stehen werden. Damit ergibt sich schon heute die Frage nach der Sicherung des Fachkräftenachwuchses, warnt Elke Hannack vom DGB. Die stellvertretende Bundesvorsitzende verweist ebenfalls auf die Einbrüche auf dem Ausbildungsmarkt infolge der Finanzkrise. Damals hat die Politik die Betriebe mit ihren Problemen alleine gelassen, mit der Konsequenz, dass viele Ausbildungsplätze dauerhaft verschwunden sind. Diese Negativtendenz wird sich aktuell noch einmal beschleunigen.
Das bestehende Hilfsprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ kann nur ein Anfang sein, dem jetzt entschiedene Schritte folgen müssen, fordern die beiden Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung. Die Maßnahmen gehören auf den Prüfstand und müssen gegebenenfalls ergänzt werden, erklärt der ZDH-Präsident. Gewerkschaften und Handwerk betonen die gesellschaftliche Aufgabe, die einem funktionierenden Ausbildungssystem zukommt. Wenn die Zahl der Bewerber und der Ausbildungsplätze in eine Schieflage kommt, wird das zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen. Eine dauerhafte Arbeitslosigkeit von Jugendlichen kann zu einer Radikalisierung und zu einem Rückzug aus der Gesellschaft führen. Deswegen müssen wir im Moment gegensteuern und dringend die Förderinstrumente an die Bedürfnisse der Praxis anpassen, so Hannack.
Während der Finanzkrise ging die Zahl der Ausbildungsplätze um 50.000 zurück. Das waren fast 10 Prozent der Gesamtzahl der Ausbildungsverträge. Auch in der konjunkturelle Hochphase wurden pro Jahr nur noch zwischen 520.000 und 530.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Laut einer Prognose des Bundesinstituts für Berufsbildung vom Juli 2020 wird im kommenden Jahr mit einem weiteren Rückgang um 50.000 Ausbildungsplätze gerechnet.
DGB und ZDH fordern von der Bundesregierung ein klares Signal in Richtung der Erhaltung der Ausbildungsplätze. Die Betriebe, welche die Last der Ausbildung schultern, müssen unterstützt werden, damit sie weitermachen und in die Jugend investieren. Die demographische Entwicklung wird in Zukunft dazu führen, dass immer weniger geeignete Bewerber für das Handwerk zur Verfügung stehen werden. Damit ergibt sich schon heute die Frage nach der Sicherung des Fachkräftenachwuchses, warnt Elke Hannack vom DGB. Die stellvertretende Bundesvorsitzende verweist ebenfalls auf die Einbrüche auf dem Ausbildungsmarkt infolge der Finanzkrise. Damals hat die Politik die Betriebe mit ihren Problemen alleine gelassen, mit der Konsequenz, dass viele Ausbildungsplätze dauerhaft verschwunden sind. Diese Negativtendenz wird sich aktuell noch einmal beschleunigen.
Das bestehende Hilfsprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ kann nur ein Anfang sein, dem jetzt entschiedene Schritte folgen müssen, fordern die beiden Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung. Die Maßnahmen gehören auf den Prüfstand und müssen gegebenenfalls ergänzt werden, erklärt der ZDH-Präsident. Gewerkschaften und Handwerk betonen die gesellschaftliche Aufgabe, die einem funktionierenden Ausbildungssystem zukommt. Wenn die Zahl der Bewerber und der Ausbildungsplätze in eine Schieflage kommt, wird das zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen. Eine dauerhafte Arbeitslosigkeit von Jugendlichen kann zu einer Radikalisierung und zu einem Rückzug aus der Gesellschaft führen. Deswegen müssen wir im Moment gegensteuern und dringend die Förderinstrumente an die Bedürfnisse der Praxis anpassen, so Hannack.
Während der Finanzkrise ging die Zahl der Ausbildungsplätze um 50.000 zurück. Das waren fast 10 Prozent der Gesamtzahl der Ausbildungsverträge. Auch in der konjunkturelle Hochphase wurden pro Jahr nur noch zwischen 520.000 und 530.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Laut einer Prognose des Bundesinstituts für Berufsbildung vom Juli 2020 wird im kommenden Jahr mit einem weiteren Rückgang um 50.000 Ausbildungsplätze gerechnet.
Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix