Zins- und Wachstumssorgen belasten Dax
26.09.2023 - 10:42:36Der Dax hat nach seinem schwachen Wochenstart weiter nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel im frühen Handel am Dienstag um 0,6 Prozent auf 15.313,69 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau vom März. Für den MDax ging es um 1,07 Prozent auf 25.849,49 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,88 Prozent.
Eine Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen belastet den deutschen Aktienmarkt. Dass die Schwächephase schnell beendet werde, sei eher unwahrscheinlich, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Falls in den kommenden Tagen keine Welle an Käufen mit einem starken Aufwärtsimpuls starte, könnte es mit einer Bodenbildung schwer werden.
Vor allem drei Faktoren beeinflussen Stanzl zufolge den Aktienmarkt: die chinesische Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise, die Delle in der heimischen Konjunktur samt Sorgen um den Immobilien- und damit auch den Bankensektor sowie die gestiegenen Renditen auf dem US-Rentenmarkt. Denn hohe Zinsen erhöhen die Attraktivität von Anleihen im Vergleich zu Aktien.
Unter den schwächsten Werten im Dax blieben die Aktien des Online-Modehändlers Zalando unter Druck, indem sie um 2,1 Prozent nachgaben. Börsianer zogen negative Rückschlüsse aus aktuellen Zahlen des britischen Onlinehändlers Asos. Der Experte Andrew Wade vom Analysehaus Jefferies sprach von einer enttäuschenden Umsatz-, Margen- und Barmittelentwicklung, mit der ein schwieriges Geschäftsjahr ausgeklungen sei.
Ansonsten kam es vor allem im SDax zu deutlichen Kursbewegungen. Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Verbio um 10,8 Prozent ab. Hohe Energie- und Rohstoffkosten sowie gesunkene Absatzpreise belasteten den Biokrafthersteller im vergangenen Geschäftsjahr. Zudem enttäuschte das Unternehmen mit seinem Gewinnausblick.
Die Nase vorn im SDax hatten die Papiere von Eckert & Ziegler, die um 8,5 Prozent in die Höhe schnellten. Der Strahlen- und Medizintechnikkonzern sicherte sich einen Großauftrag aus den USA. Dabei geht es um die Lieferung von trägerfreiem Lutetium-177 an die US-Firma Point Biopharma.