Zehn Jahre nach einem globalen Hoch bei der Arbeitslosigkeit überwand der Arbeitsmarkt in der Europäischen Union seine Krise weitgehend.

27.01.2020 - 10:42:41

Statistisches Bundesamt: Erholung auf europäischem Arbeitsmarkt

Laut Statistischem Bundesamt waren im September 2019 in der EU 15,6 Millionen Erwerbsfähige ohne Arbeit. Dies sind gut 10 Millionen weniger als im Jahr 2013. Damals erreichte die Krise am Arbeitsmarkt mit 26,3 Millionen Erwerbslosen ihren Höhepunkt. Am Montag berichteten die Statistiker, dass die Arbeitslosigkeit in Europa seit Jahren sinkt. Grund ist die gute Konjunktur. Nicht alle Länder der Europäischen Union profitierten gleich stark von der Entwicklung. Dies geht aus Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. Vor allem Spanien und Griechenland kämpfen mit den Nachwehen der Krise. Aus den Daten von Eurostat geht hervor, dass in Griechenland 16,8 Prozent und in Spanien 14,2 Prozent der Erwerbsfähigen ohne Arbeit waren. Dies sind rund dreimal so viel wie im europäischen Durchschnitt. Die durchschnittliche EU-Quote lag bei 6,3 Prozent. Auch Italien (9,9 Prozent) und Frankreich (8,5 Prozent) überwanden die Krise noch nicht endgültig. Die wenigsten Erwerbslosen hat die Tschechische Republik (2,1 Prozent). Deutschland folgt mit 3,1 Prozent auf Platz zwei. Deutschland kam vergleichsweise gut durch die Arbeitsmarktkrise. Die Statistiker registrierten zwar 2009 einen leichten Zuwachs der Arbeitslosigkeit, danach stabilisierte sich die Lage aber schnell. Seit dem Jahr 2005 sank die Zahl der Erwerbslosen kontinuierlich. War damals mit 4,5 Millionen jeder Zehnte Erwerbsfähige ohne Arbeit, suchten im Jahr 2019 nur noch 1,4 Millionen nach einem Job. Die Erwerbslosigkeit schrumpfte innerhalb von 14 Jahren um zwei Drittel. Menschen mit höherer Qualifikation profitierten besonders von der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Geringer Qualifizierte spürten von der Entspannung weniger. Die deutschen Statistiker errechneten, dass schlecht qualifizierte Männer ein erhöhtes Risiko haben, arbeitslos zu werden. Männliche Erwerbsfähige ohne Berufsabschluss waren 2018 mit 10,2 Prozent die Personengruppe mit der höchsten Erwerbslosenquote. Hochschulabsolventen, Techniker und Meister waren mit 1,8 Prozent kaum betroffen. Auch bei den Frauen steigt das Risiko der Arbeitslosigkeit, wenn sie keinen Berufsabschluss haben. Der Unterschied fällt aber geringer aus. Unter den wenig qualifizierten waren 7,1 Prozent erwerbslos. Gut qualifizierte Frauen waren nur zu 1,9 Prozent betroffen.
@ ad-hoc-news.de

Weitere Meldungen

Unternehmen haben Probleme bei digitaler Transformation Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland hat Schwierigkeiten, mit der digitalen Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft klarzukommen. (Politik, 12.03.2025 - 11:33) weiterlesen...

IW beziffert Kosten des Sondierungspapiers auf 60 bis 80 Milliarden Die bei der Sondierung zwischen Union und SPD verabredeten Vorhaben würden die öffentlichen Haushalte laut einer Schätzung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit 60 bis 80 Milliarden Euro jährlich belasten. (Politik, 12.03.2025 - 07:41) weiterlesen...

Trumps Stahl- und Aluminiumzölle treten in Kraft. Vor einigen Wochen kündigte er Zölle auf Stahl und Aluminium an - nun ist der Stichtag gekommen. Auch die EU trifft es. Trump stellt Zölle als Wunderwaffe dar, um die Wirtschaft anzukurbeln. (Wirtschaft, 12.03.2025 - 05:02) weiterlesen...

Boom im Deutschland-Tourismus setzt sich im Januar fort. Auch im Januar verbucht der Deutschland-Tourismus starke Zahlen - und setzt auf Hilfe der Politik. Die Wirtschaft steckt in der Krise, doch für Reisen geben die Menschen in Deutschland gerne Geld aus. (Wirtschaft, 11.03.2025 - 09:31) weiterlesen...

KI, Konsum, Konjunktur – Chinas Schlachtplan im Handelskrieg. Was dort gesagt wird, ist Programm. Diese Pläne werden 2025 entscheidend sein. Überschattet vom Handelskrieg mit den USA entscheidet China beim Volkskongress, wie es die Wirtschaft ankurbeln will. (Wirtschaft, 11.03.2025 - 09:10) weiterlesen...

Japans Wirtschaft wächst schwächer als erwartet Japans Wirtschaft hat sich Ende des vergangenen Jahres schwächer als erwartet entwickelt. (Wirtschaft, 11.03.2025 - 08:21) weiterlesen...