Wie können Startups und kleine Unternehmen Geld sparen?
17.03.2022 - 12:02:10Wer als Unternehmer tätig ist, kann abhängig von seiner Branche vor finanziellen Herausforderungen stehen. Diese intensivieren sich, wenn die individuelle Finanzplanung unzureichend ausfällt. Schnell können sich Schulden anhäufen, die früher oder später das Unternehmensaus bedeuten können. Einfache Tipps und Tricks können dabei helfen, als kleines Unternehmen Kosten einzusparen.
1. Online-Budgetvorlagen helfen bei der Planung
Geht es an die Finanzplanung stehen unerfahrene Unternehmer ohne betriebswirtschaftliche Vorbildung teilweise vor einem Problem: Die Grundkenntnisse zum Sparen fehlen. Damit ein Unternehmen – unabhängig von seiner Größe – finanzielles Plus macht, müssen die Einnahmen höher ausfallen als die Ausgaben. Oftmals scheitert die Finanzplanung hier aufgrund einer fehlenden Übersicht.
Um die Einnahmen und Ausgaben auch als „junge“ Firma oder Startup im Blick zu behalten, empfiehlt sich eine gut organisierte Buchhaltung. Zahlreiche Online-Programme können dabei helfen:
- Rechnungen zu schreiben,
- Belege abzuspeichern,
- Fixausgaben rechtzeitig zu überweisen,
- das monatliche Budget zu planen.
Zum Teil sind die Dienste kostenlos, andere erfordern ein monatliches Abo. Die Investition kann sich jedoch lohnen, um einen Überblick über die eigenen Finanzen zu erhalten und langfristig die Ausgaben zu minimieren.
2. Notgroschen schützen bei unvorhergesehenen finanziellen Engpässen
Jedes Unternehmen kann Höhen und Tiefen durchmachen. Auch als Einzelunternehmer oder Startup kann eine Auftragsflaute dazu führen, dass die Ausgaben in die Höhe schießen, ohne dass weitere Einnahmen dazukommen. Um sich in einem solchen Fall nicht zu verschulden, sollte man direkt nach der Unternehmensgründung darüber nachdenken, ein finanzielles Polster anzulegen.
Dieser Punkt ist besonders wichtig für Unternehmer, die mit ihrem Privatvermögen haften. Wann das geschieht, hängt von der gewählten Unternehmensform ab. Unbeschränkt mit Privat- und Firmenvermögen haften beispielsweise Einzelunternehmer, die als eingetragener Kaufmann tätig sind. Ebenso verhält es sich für Gesellschafter eines Unternehmens, das als GbR firmiert.
Übrigens gilt auch für Kleingewerbetreibende eine gesamtschuldnerische Haftung, sofern sie bei Gründung ihres Unternehmens keine andere Rechtsform wählen. Ebenso mit privatem und geschäftlichem Vermögen müssen Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft, der sogenannten OHG, haften. Bei der Kommanditgesellschaft gilt für die Komplementäre eine unbeschränkte Haftung. Kommanditisten müssen entsprechend der Höhe ihrer Einlagen haften.
Entscheidet man sich bei Firmengründung für eine dieser Rechtsformen, sollte man rechtzeitig prüfen, ob man einen Teil der Einnahmen nutzen kann, um sich einen Notgroschen aufzubauen.
3. VoIP-Telefonie kann Geld sparen
Erfordert die Geschäftstätigkeit die regelmäßige telefonische Kontaktaufnahme mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern oder Kunden, kann es sich lohnen, einen SIP-Anbieter zu suchen. Die Provider fungieren im Bereich der VoIP-Telefonie als zentrale Schnittstelle. Einzelunternehmer oder Firmen richten sich ein Benutzerkonto ein, um von den Vorzügen der Internettelefonie zu profitieren. Hierbei können alle Dienste wie:
- Telefonie,
- Internet und
- Mobilfunk
gebündelt werden, was zu einer Kostenersparnis führt. Beispielsweise brauchen Unternehmen, die sich für die SIP-Telefonie entscheiden, keinen zusätzlichen Telefonanschluss. Auch die Telefonhardware und mit ihr Investitions- und Wartungskosten entfallen.
Die einzige Voraussetzung, um die Internettelefonie zu nutzen, ist eine ausreichend Breitband-Internetverbindung. Aus finanzieller Sicht stellen auch die im Vergleich zur klassischen Telefonie günstigeren Verbindungsentgelte und Verbindungsgebühren, die bei reinen VoIP-Gesprächen entfallen, einen Vorteil dar. Wird beispielsweise betriebsintern telefoniert, sind die Anrufe kostenfrei, selbst wenn sie an eine Niederlassung im Ausland gehen.
INFO: Obgleich die Internettelefonie finanzielle Vorteile mit sich bringt, wird sie laut dieser Untersuchung nur 22 Prozent der Befragten.
4. Sparpotential mit einem Blick auf die laufenden Kosten erkennen
Bei der Vielzahl kleiner Unternehmen sind es keine einmaligen Ausgaben, die sie finanziell in eine prekäre Lage bringen. Stattdessen werden monatliche oder jährliche Fixposten unterschätzt. Diese laufenden Kosten gehen regelmäßig vom Konto ab und sollten immer mal wieder auf ihr Sparpotential überprüft werden. Zu den gängigen Fixkosten, die auch bei kleinen Unternehmen anfallen, zählen beispielsweise:
- Miete, Strom- und Heizkosten,
- Versicherung sowie
- Kontogebühren.
Auf die grundlegenden Strom- und Heizkosten, auf die auch die politische Lage weltweit Einfluss nimmt, können Unternehmen nur bedingt einwirken. In regelmäßigen Abständen kann es sich lohnen, einen Versorgervergleich durchzuführen und möglicherweise günstigere Angebote zu finden.
Ein Preisvergleich ergibt ebenfalls in Sachen Versicherung und Firmenkonto Sinn. Ein Bankwechsel oder die Anpassung des Kontotyps kann sich finanziell lohnen. Für Unternehmer, die mit unterschiedlichen Währungen arbeiten, empfiehlt sich als Beispiel das Multi-Währungs-Konto.
5. Kosten für den Steuerberater überdenken
Ein mittelgroßes oder großes Unternehmen wird kaum um einen Steuerberater herumkommen. Anders verhält es sich jedoch beispielsweise bei Kleinunternehmern. Diese überlassen Buchhaltung und Lohnabrechnung oftmals aus Bequemlichkeit der Fachkraft. Abhängig vom gewählten Steuerbüro sind die Kosten, die für diesen Dienst anfallen, intransparent und können dementsprechend schwer in der Unternehmensfinanzplanung einkalkuliert werden.
Um dieses Geld einzusparen, können sich Kleinunternehmer für günstige Finanzsoftware entscheiden. Diese ermöglicht auch ohne Vorkenntnisse die Erledigung der Steuer. Modellabhängig nutzt man die Online-Programme als Basisversion sogar kostenfrei. Praktische Zusatzfunktionen, beispielsweise die ELSTER-Kompatibilität, erfordern teilweise ein Monats- oder Jahresabo.
6. Mitarbeiter in die Finanzplanung einbinden
Um langfristig Kosten einzusparen – hauptsächlich Fixkosten – ergibt es für Unternehmen Sinn, die Mitarbeiter zu sensibilisieren. Im Vergleich zu den anderen Tipps handelt es sich zwar um eine kleine Maßnahme, die jedoch zum Erfolg bei der finanziellen Planung beiträgt. Als Unternehmer kann man beispielsweise die Mitarbeiter darauf hinweisen, wie sie Verbrauchsmaterialien im Büro sparen. Werden Heizung und Licht beim Verlassen des Büros ausgeschaltet, senken sich automatisch die Energiekosten.