Wichtige Ökonomen in Deutschland sind gegen Staatshilfen für Autozulieferer
07.09.2020 - 14:58:03Mehrere Ökonomen und Autoexperten haben sich kritisch zum Vorschlag von Grünen und IG Metall geäußert, staatliche Beteiligungen bei Autozulieferern zu ermöglichen, um die Krise der Automobilbranche zu bewältigen.
Nach dem Vorschlag von Grünen und IG Metall vom Wochenende, einen staatlichen Fond für Autozulieferer einzurichten, regt sich starke Kritik bei wichtigen Ökonomen des Landes. Der Fond würde sich direkt bei Autozulieferern beteiligen, um die von der Corona Pandemie hart getroffene Branche zu retten.
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hält den Vorschlag für nicht zielführend. Gegenüber dem „Handelsblatt" gab er an, ein solcher Fond würde den begonnenen Strukturwandel in der Automobilbranche bremsen. Viel zu spezifische Klimaziele bei CO2-Werten hätten diesen bereits gedämpft. Die gebeutelte Branche brauche zwar auch staatliche Unterstützung, Kaufprämien oder gar staatliche Beteiligungen könnten aber nicht die Antwort sein.
Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), Gabriel Felbermayr, stimmt dem zu. Er wies im Interview mit dem „Handelsblatt" darauf hin, dass es sich bei den Problemen der Autohersteller um eine lange vor dem Einsetzen der Corona Pandemie begonnene Krise handele. Eine Teilverstaatlichung von Autozulieferern komme einem Eingeständnis gleich, dass bisherige politische Anreize zum Umbau der Automobilbranche gescheitert seien.
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht das etwas anders. Er äußerte sich gegenüber dem „Handelsblatt" zwar ebenso kritisch zum Fond. Denn in solchen staatlichen Beteiligungen sieht er eine Gefahr für die freie Wirtschaft. Für ihn wäre das unmittelbar der Einstieg „in eine Art Staatskapitalimus." Der strukturelle Wandel hin zu mehr Elektromobilität und durchschlagender Digitalisierung der gesamten Branche würde seiner Ansicht nach mit einem solchen Modell staatlicher Eingriffe nur behindert. Kredit- und Steuerhilfen seien die eine Sache, staatliche Fonds eine ganz andere.
Anders als die staatlichen Ökonomen sieht Dudenhöffer in der Förderung von Verbrennungsmotoren durch Kaufbeihilfen jedoch ein geeignetes Mittel, um den schwächelnden europäischen PKW Markt mit Nachfrageimpulsen wieder auf die Beine zu helfen. Die Verkaufszahlen hatten in den letzten Monaten deutlich abgenommen. Förderung von Elektroautos sei zwar gut, die einseitige Konzentration auf diesen Zweig sei jedoch angesichts der aktuellen Lage nicht richtig. Jetzt sei es wichtig, der gerade herrschenden Konjunkturkrise entgegen zu treten, in dem die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotoren gefördert werde.
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hält den Vorschlag für nicht zielführend. Gegenüber dem „Handelsblatt" gab er an, ein solcher Fond würde den begonnenen Strukturwandel in der Automobilbranche bremsen. Viel zu spezifische Klimaziele bei CO2-Werten hätten diesen bereits gedämpft. Die gebeutelte Branche brauche zwar auch staatliche Unterstützung, Kaufprämien oder gar staatliche Beteiligungen könnten aber nicht die Antwort sein.
Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), Gabriel Felbermayr, stimmt dem zu. Er wies im Interview mit dem „Handelsblatt" darauf hin, dass es sich bei den Problemen der Autohersteller um eine lange vor dem Einsetzen der Corona Pandemie begonnene Krise handele. Eine Teilverstaatlichung von Autozulieferern komme einem Eingeständnis gleich, dass bisherige politische Anreize zum Umbau der Automobilbranche gescheitert seien.
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht das etwas anders. Er äußerte sich gegenüber dem „Handelsblatt" zwar ebenso kritisch zum Fond. Denn in solchen staatlichen Beteiligungen sieht er eine Gefahr für die freie Wirtschaft. Für ihn wäre das unmittelbar der Einstieg „in eine Art Staatskapitalimus." Der strukturelle Wandel hin zu mehr Elektromobilität und durchschlagender Digitalisierung der gesamten Branche würde seiner Ansicht nach mit einem solchen Modell staatlicher Eingriffe nur behindert. Kredit- und Steuerhilfen seien die eine Sache, staatliche Fonds eine ganz andere.
Anders als die staatlichen Ökonomen sieht Dudenhöffer in der Förderung von Verbrennungsmotoren durch Kaufbeihilfen jedoch ein geeignetes Mittel, um den schwächelnden europäischen PKW Markt mit Nachfrageimpulsen wieder auf die Beine zu helfen. Die Verkaufszahlen hatten in den letzten Monaten deutlich abgenommen. Förderung von Elektroautos sei zwar gut, die einseitige Konzentration auf diesen Zweig sei jedoch angesichts der aktuellen Lage nicht richtig. Jetzt sei es wichtig, der gerade herrschenden Konjunkturkrise entgegen zu treten, in dem die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotoren gefördert werde.
Redaktion ad-hoc-news.de, Kindskopf