Vor dem Hintergrund eines möglichen Wahlsiegs des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl bemüht sich die Bundesregierung um eine Festigung der wirtschaftlichen Beziehungen zu einzelnen US-Bundesstaaten.
07.02.2024 - 06:23:51Auch wegen Trump: Bundesregierung stärkt Bande mit US-Bundesstaaten
Man bereite sich auf alle Szenarien vor und die Kooperation mit Bundesstaaten wie Michigan sei Teil dieser Pläne, sagte der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. "Wir konzentrieren uns dabei auf die Verankerung deutscher und europäischer Interessen im Gespräch sowohl mit Demokraten als auch mit Republikanern."
Der FDP-Politiker hatte sich zuvor anlässlich seiner USA-Reise mit Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer getroffen, die der Demokratischen Partei des amtierenden Präsidenten Joe Biden angehört. "Die über 54 000 Arbeitsplätze, die in Michigan von deutschen Firmen getragen werden, zeigen, dass die Beziehungen zu unserem beiderseitigen Vorteil funktionieren", sagte er. "Genau an diesen Handelsbeziehungen müssen wir weiterarbeiten."
Die wirtschaftliche Dimension der Partnerschaft mit Deutschland sei auch für die amerikanische Seite wichtig, betonte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag. "Das bringt Wertschöpfung beiderseits des Atlantiks durch starke Handelsbeziehungen statt Protektionismus, der am Ende beiden Seiten schadet."
Als führungsstarke Regierungschefin sei Whitmer eine der zentralen Hoffnungsträgerinnen der Demokraten für die Zukunft, sagte Link. Bei den US-Wahlen im November stehe viel auf dem Spiel - außen-, sicherheits- und wirtschaftspolitisch. Das gelte auch für den umkämpften "Swing State" Michigan, der weder Demokraten noch Republikanern fest zugerechnet werden kann.
In dem Bundesstaat an der Grenze zu Kanada sprach Link auch mit dem Bürgermeister von Detroit sowie mit Vorständen deutscher Unternehmen, Vertretern von Wählergruppen wie der afro-amerikanischen und der arabisch-amerikanischen Gemeinschaften sowie mit der Leitung der Gewerkschaft United Auto Workers, in der vor allem Arbeitnehmer der Automobilindustrie organisiert sind. Link will seine USA-Reise bis Anfang kommender Woche in den Bundesstaaten Indiana, Illinois, Wisconsin und Minnesota fortsetzen. In Indiana ist unter anderem ein Gespräch mit dem republikanischen Gouverneur Eric Holcomb geplant.