VCI-Präsident Kullmann: Staatshilfe und Gewinnausschüttung schließen sich gegenseitig aus
09.05.2020 - 10:10:25Christian Kullmann, der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), äußert scharfe Kritik an solchen Unternehmen, die in der Corona-Krise Staatshilfen fordern und gleichzeiti Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten wollen.
Kullmann sagt dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", wer in der Not finanzielle Unterstützung vom Staat erhalte, der könne nicht gleichzeitig Dividenden bezahlen. Er erwarte auch in der chemischen Industrie viele Pleiten und Übernahmen durch die Corona-Krise.
Besonders für eine Vielzahl mittelständischer Betriebe sehe er "bittere" Zeiten kommen, denn die Exportmärkte brächen weg. "Ohne Hilfe werden viele die Krise nicht überleben", warnte Kullmann. Er verlangte das Aufspannen eines europäischen Rettungsschirms, "ein Konjunkurprogramm ähnlich dem Marshallplan" in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die Wirtschaftskrise in der europäischen Union sei nur mit einem gemeinsam beschlossenen Hilfspaket zu überleben.
Härtere Umweltauflagen der Europäischen Union lehnt der Verbandspräsident hingegen ab. Auf den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Green Deal bezogen, sagte er, es könne nicht sein, dass Umweltverbände und Politiker der Industrie vorschrieben, was sie wie zu produzieren habe. Kullmann forderte im Interesse der Industrie eine Erweiterung des Green Deal um soziale und wirtschaftliche Aspekte. Es dürfe nicht dazu kommen, dass "nur einseitig die Ökologie im Mittelpunkt" stehe. Die chemische Industrie stehe zwar zu den vereinbarten Klimazielen, so Kullmann im "Spiegel", aber man könne ihr in der Krise "nicht noch mehr Lasten" aufbürden, weitere "unrealistische Ziele verkünden und noch mehr regulieren". Kullmann sagte, er habe die Befürchtung, dass die deutsche Industrie das "nicht überleben" könne.
Christian Kullmann, 1969 in Gelsenkirchen geboren, ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG und seit März dieses Jahres Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund.
Besonders für eine Vielzahl mittelständischer Betriebe sehe er "bittere" Zeiten kommen, denn die Exportmärkte brächen weg. "Ohne Hilfe werden viele die Krise nicht überleben", warnte Kullmann. Er verlangte das Aufspannen eines europäischen Rettungsschirms, "ein Konjunkurprogramm ähnlich dem Marshallplan" in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die Wirtschaftskrise in der europäischen Union sei nur mit einem gemeinsam beschlossenen Hilfspaket zu überleben.
Härtere Umweltauflagen der Europäischen Union lehnt der Verbandspräsident hingegen ab. Auf den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Green Deal bezogen, sagte er, es könne nicht sein, dass Umweltverbände und Politiker der Industrie vorschrieben, was sie wie zu produzieren habe. Kullmann forderte im Interesse der Industrie eine Erweiterung des Green Deal um soziale und wirtschaftliche Aspekte. Es dürfe nicht dazu kommen, dass "nur einseitig die Ökologie im Mittelpunkt" stehe. Die chemische Industrie stehe zwar zu den vereinbarten Klimazielen, so Kullmann im "Spiegel", aber man könne ihr in der Krise "nicht noch mehr Lasten" aufbürden, weitere "unrealistische Ziele verkünden und noch mehr regulieren". Kullmann sagte, er habe die Befürchtung, dass die deutsche Industrie das "nicht überleben" könne.
Christian Kullmann, 1969 in Gelsenkirchen geboren, ist seit 2017 Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG und seit März dieses Jahres Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund.
Redaktion ad-hoc-news.de, RSM