Typische Fehler beim Silberkauf vermeiden
11.11.2020 - 16:30:00In Zeiten der Unsicherheit greifen Profianleger auf Edelmetalle als Wertanlage zurück. Platin, Gold und Silber lassen sich als Barren, Münzen oder Schmuck erwerben. Silber ist nur auf den ersten Blick weniger wertvoll als Gold. Tatsächlich hat es sich als sinnvolle Geldanlage erwiesen, vorausgesetzt, man vermeidet beim Kauf typische Fehler.
Silbermünzen statt Barren erwerben
"Wir sehen täglich, dass Edelmetallkäufer immer wieder dieselben Fehler beim Erwerb von Silber machen und damit die Möglichkeit ungenutzt lassen, ihre Ersparnisse im wahrsten Sinne des Wortes möglichst ertragsreich zu versilbern", erläutert Tim Schieferstein, Geschäftsführer von Goldsilbershop.de. Der Edelmetallhändler rät, bei Silber besser Münzen als Barren zu kaufen, weil in Deutschland für Silberbarren 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden. Für Silbermünzen und Münzbarren dagegen gibt es für Händler die Möglichkeit der Differenzbesteuerung, so kann man beim Kauf 12 Prozent sparen. Das gilt dann beim Verkauf noch einmal. "Für Privatkunden ist der Kauf von Barren unattraktiv – sie sollten immer Silbermünzen oder Münzbarren bevorzugen", so Schieferstein. Die Differenzbesteuerung soll verhindern, dass beim Wiederverkauf gebrauchter Gegenstände noch einmal die gesamte Umsatzsteuer berechnet wird. Stattdessen wird nur noch die Differenz zwischen Ein- und Verkaufspreis besteuert.
Keine Experimente bei Gewicht und Aussehen
Beim Kauf von Münzbarren kann man ebenfalls den hohen Mehrwertsteuersatz einsparen. Denn Münzbarren zählen zu den Silbermünzen und können als gesetzliches Zahlungsmittel dienen. Deshalb unterliegen sie der Differenzbesteuerung, anders als Silberbarren.
Quelle: Goldsilbershop.de
Münzbarren unterscheiden sich von Silberbarren durch das aufgeprägte Münzemblem. Vom Kauf von Silbercombibar sollte man absehen, rät der Fachmann, da bei Silber die höheren Prägekosten deutlich ins Gewicht fallen. Wer stattdessen Silbermünzen erwirbt, kann bis zu 40 Prozent sparen. Ein Combibar besteht aus mehreren ein Gramm schweren Silberbarren. Kleinteiliges Silber kann man auch in Form von Arche Noah Silbermünzen erwerben, sie wiegen eine Viertel Unze und sparen dennoch rund ein Viertel der Kosten. Üblich sind Silbermünzen mit einem Gewicht von einer Feinunze, also etwa 31,1 Gramm Feinsilber sowie Silbermünzen von einem Kilogramm Gewicht. Alle anderen Gewichtsklassen werden seltener gehandelt, haben höhere Prägekosten und verkaufen sich entsprechend schlechter. Deshalb sollte man sich bei der Geldanlage in Silber besser auf die Standardgewichte beschränken. Ein weiterer Fehler bei der Geldanlage in Silber ist der Kauf von colorierten Münzen. Sie sind, wie andere Sammlermünzen auch, teurer als klassische Anlagemünzen und lassen sich später auch nur selten zu einem vernünftigen Preis wieder veräußern.
Sicher von Anfang an
Silber ist ein äußerst empfindliches Edelmetall, das rasch anläuft. Das schmälert natürlich den Verkaufserlös. Deshalb sollte man Silber von vornherein in stabilen Verpackungen kaufen. Einige Silbermünzen werden deshalb in sogenannten "tubes" gehandelt, das sind Plastikrohre, die eine gewisse Anzahl Münzen enthalten. Diese wiederum werden in Masterboxen verwahrt. So lagern die Münzen sicher vor äußeren Einflüssen und lassen sich gut wiederverkaufen.
Die Anlage in Edelmetallen lohnt sich auf jeden Fall. Sie gelten als wertbeständig und inflationsresistent. Auch Finanzexperten sehen Edelmetalle im Aufwind. Silber ist billiger als Gold und deshalb auch für Kleinanleger gut geeignet. So lässt sich mit kleinen Beträgen über die Jahre ein stattliches Vermögen aufbauen, das zumindest seinen Wert behält und vielleicht sogar stetig steigert.