Tim Höttges: Mit Embargos machen wir China nur noch stärker, als wir das vielleicht wollen / Telekom-Vorstandsvorsitzender warnt im DUP UNTERNEHMER-Magazin vor Vier-Tage-Woche
06.12.2023 - 08:30:01Tim Höttges: Mit Embargos machen wir China nur noch stärker, als wir das vielleicht wollen / Telekom-Vorstandsvorsitzender warnt im DUP UNTERNEHMER-Magazin vor Vier-Tage-Woche. Hamburg - Der Telekom-Vorstandsvorsitzende hat deutliche Kritik am Umgang mit China geäußert. Wenn jemand denke, "die Chinesen mit technischen Embargos bremsen zu können, dann hat er es einfach nicht verstanden", sagte Tim Höttges dem DUP UNTERNEHMER-Magazin (Ausgabe 6/2023), das an diesem Freitag, 8. Dezember, am Kiosk sowie als Beilage in Handelsblatt und Wirtschschaftswoche erscheint. Er stellte dabei eine "mutige These" zu China auf: "Dadurch, dass wir Embargos schaffen, dadurch, dass wir keine Handelsbeziehungen mehr unterhalten, machen wir China nur noch schneller und noch stärker, als wir das vielleicht wollen."
Höttges sagte, bei seiner jüngsten Asienreise, der ersten nach drei Jahren Covidpause, habe ihn "China am meisten überrascht. Ich war so was von fasziniert, wie sie an ihren Technologien arbeiten." Das Embargo für strategische Chipmaschinenhersteller etwa habe zu einer Trotzreaktion geführt: "Dann haben sie gesagt: Okay, wenn wir ein Embargo haben, dann müssen wir selber bauen." China arbeite "strategisch und hoch fokussiert an den wichtigen Technologiethemen - das ist absolute Spitzenklasse. Das hat mich schon nachdenklich gestimmt. Diesen Masterplan, den die Koreaner, aber auch die Chinesen verfolgen, den hat Europa nicht, den hat auch Deutschland nicht."
Höttges äußerte im Interview mit dem DUP UNTERNEHMER-Magazin zudem grundsätzliche Kritik an der Debatte über Arbeitszeitmodelle in Deutschland. "Wir diskutieren aus völlig schwachsinnigem Grund eine Vier-Tage-Woche. In China arbeiten die Menschen sechs Tage die Woche in drei Schichten. Da braucht man nicht zu wundern, wenn sie uns technologisch irgendwann abhängen", so Höttges. "Am Ende des Tages ist unser Wohlstand gefährdet, wenn wir nicht langsam aufwachen."
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