Gamescom, Robert Habeck:

Ob Rollenspiel, Egoshooter oder Strategiespiel: Die Nachfrage nach Computer- und Videospielen steigt seit Jahren.

23.08.2023 - 17:38:34

Großer Andrang bei der Gamescom in Köln. Bei der Messe Gamescom stellt die Spielebranche neue Produkte vor. In der heimischen Entwicklerszene gibt es aber Sorgenfalten.

  • Großer Besucherandrang am ersten Tag der Spielemesse Gamescom in Köln. - Foto: Sascha Thelen/dpa

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  • US-Filmregisseur Zack Snyder auf der Gamescom in Köln. - Foto: Sascha Thelen/dpa

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Großer Besucherandrang am ersten Tag der Spielemesse Gamescom in Köln. - Foto: Sascha Thelen/dpaUS-Filmregisseur Zack Snyder auf der Gamescom in Köln. - Foto: Sascha Thelen/dpa

Beim Start der weltgrößten Computerspiele-Messe Gamescom sind am Mittwoch Tausende Menschen in die Kölner Messehallen geströmt. Das Angebot ist so groß wie nie, 1227 Aussteller zeigen bis Samstag neue Spiele, Hardware und andere Produkte aus der Gamingwelt - das sind rund 100 Aussteller mehr als voriges Jahr. Unter den Firmen sind Nintendo, Netease, Tencent und Ubisoft. Auch die Streamingdienste Netflix, Disney+, Crunchyroll und Amazon Prime sind dabei.

2022 kamen 265.000 Menschen zu dem Event der Gamer-Szene, dieses Jahr dürften es mehr werden. Der Rekord lag 2019 bei 373. 000 Zuschauern. Auch die Reichweite im Internet ist groß, Millionen Menschen aus aller Welt verfolgen Gamescom-Events im Web.

Lange Schlangen an vielen Ständen

Unter den Stars, die sich in diesem Jahr in Köln zeigen, ist der US-Filmregisseur Zack Snyder, der mit Actionfilmen wie «300» und «Justice League» Erfolge feierte. Sein Netflix-Zweiteiler «Rebel Moon» soll Ende 2023 und im Frühjahr 2024 herauskommen - laut einem bei der Gamescom-Eröffnungshow gezeigten Trailer wird es ein ebenso bildgewaltiges wie blutrünstiges Science-Fiction-Spektakel.

Snyder wies darauf hin, dass auch ein dazugehöriges Game geplant sei. «Es gibt eine große Parallele zwischen dem Geschichtenerzählen bei einem Videospiel und im Film. Die Grenzen sind fließend», sagte er am Mittwoch der dpa. «Obwohl der ganz große Hype von Spielen wie "Halo" oder "Call of Duty" noch nicht auf die Leinwand übergesprungen ist. Aber mal abwarten.»

Unter den bei der Messe vorgestellten Games sind eine neue Version der Egoshooter-Serie «Call of Duty», die Horror-Survivals «Alan Wake 2» und «Stalker 2: Heart of Chornobyl» sowie das Action-Rollenspiel «Starfield» und das Strategiespiel «Warhammer Age of Sigmar». An vielen Ständen bildeten sich lange Schlangen von Gamern, die spielen wollten. Eigentlich war der Mittwoch für Fachpublikum reserviert, es waren aber auch ausgewählte Fans zugelassen. In den kommenden Tagen dürfte das Besucheraufkommen noch deutlich höher werden - ab Donnerstag ist jedermann zugelassen, der ein Ticket hat. Der Samstag ist bereits ausverkauft.

Debatte um die Fördergelder des Bundes

Unter den Messebesuchern befanden sich am Mittwoch zahlreiche Kostümierte. Bei dem sogenannten Cosplay kostümieren sich Fans nach dem Vorbild von Charakteren aus verschiedenen Videospielen. Neben den klassischen Spielständen gab es Bühnenprogramm mit Diskussionsrunden, Konzerten und Spielwettkämpfen. Die Politik war ebenfalls präsent, am Mittwochabend wurden NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als Gäste erwartet.

Unterdessen ging die Debatte um Fördergelder des Bundes weiter. Laut Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums sollen im kommenden Jahr nur 48,7 Millionen Euro an deutsche Games-Firmen fließen, 2023 waren es 70 Millionen. Der Verband Game befürchtet einen herben Rückschlag der heimischen Branche. Der CDU-Landespolitiker Wüst meldete sich zu Wort und setzte sich für eine Aufstockung der Bundesförderung ein. Allerdings sitzt seine Partei im Bundestag nur auf der Oppositionsbank. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte in einer Mitteilung die Bedeutung der Branche, ging dabei aber nicht auf die Fördergeld-Frage ein.

Die Gamer-Branche wächst seit Jahren, in Corona-Zeiten bekam sie einen kräftigen Schub - damals waren die Menschen viel zu Hause und hatten daher auch Zeit für die virtuellen Welten. Auch in den kommenden Jahren soll die Nachfrage wachsen. Deutsche Entwickler spielen in dem Geschäft nur eine Nebenrolle, wollen künftig aber stärker von dem globalen Wachstum profitieren als bisher.

@ dpa.de