Neue Chancen nutzen: Wie Einzelhändler das Corona-Tief überwinden können
11.06.2021 - 14:40:00Die Corona-Krise hat neben der Gastronomie, der Hotellerie und dem Kulturbereich vor allem den stationären Einzelhandel schwer getroffen, sofern es sich nicht um Lebensmittelgeschäfte oder andere als systemrelevant eingestufte Geschäfte handelt. Viele Ladengeschäfte mussten über Monate hinweg komplett geschlossen bleiben. In zahlreichen Fällen gerieten ihre Eigentümer in eine existenzbedrohende Situation und waren auf staatliche Hilfsmaßnahmen angewiesen. Einige Einzelhändler konnten auf Online-Angebote oder Click-and-Collect-Lösungen ausweichen, doch damit ließen sich die entstandenen Umsatzverluste meist nur zu einem Teil ausgleichen. In anderen Fällen dagegen gelang es aber auf diesem Weg auch, neue Absatzkanäle und Kundenzielgruppen zu erschließen, sodass die betreffenden Unternehmen selbst in der Krise weiterwachsen konnten. Mit Blick auf die Zukunft stellt sich deshalb die Frage, wie Einzelhändler die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie am besten überwinden können und wo sich möglicherweise durch die Corona-bedingten Entwicklungen in verschiedenen Gebieten auch neue Chancen ergeben. Dabei lohnt sich vor allem ein Blick auf zwei Bereiche. Das sind zum einen die jüngsten Trends beim Verbraucherverhalten und zum anderen der Digitalisierungsschub, der durch die Corona-Pandemie sowohl in vielen Unternehmen als auch bei zahlreichen Verbrauchern aller Altersgruppen ausgelöst worden ist.
Führt die Corona-Pandemie zu Änderungen des Verbraucherverhaltens?
Dass die Corona-Pandemie das Verhalten von Kunden im Einzelhandel stark beeinflusst hat, liegt auf der Hand. Bestimmte Angebote, beispielsweise im Non-Food-Einzelhandel, standen über längere Zeit gar nicht zur Verfügung, sodass entsprechende Einkäufe nur noch im Onlinehandel möglich waren. Gleichzeitig weiteten Lebensmittelgeschäfte, Discounter, Supermärkte und SB-Warenhäuser, die als systemrelevant galten und von den Lockdowns nicht betroffen waren, zum Teil ihr Sortiment aus, sodass Kunden dort auch Artikel kauften, die sie sonst eher in anderen Geschäften erworben hätten. Mit dem Ende der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens werden diese zunächst durch äußere Umstände erzwungenen Verhaltensänderungen der Verbraucher zwar zu einem gewissen Teil wieder rückgängig gemacht werden, doch ist dies nicht gleichbedeutend mit einer hundertprozentigen Rückkehr zur Situation vor der Pandemie. Denn in den vergangenen Monaten hat sich nicht nur das Einkaufsverhalten geändert, sondern auch verschiedene Lebensgewohnheiten in anderen Bereichen. Eine der weitreichendsten Veränderungen war dabei sicherlich die starke Zunahme der Arbeit im Homeoffice. Viele Bürobeschäftigte sind dazu übergegangen, ihre Arbeit komplett von zu Hause aus zu erledigen, oder teilen sich die Arbeitswoche in Büro- und Homeoffice-Tage auf. Dabei zeichnet sich inzwischen ab, dass ein kompletter Wechsel ins Homeoffice zwar nur relativ selten als optimale Lösung angesehen wird, während sich Kombinationsmodelle großer Beliebtheit erfreuen und auch nach dem Ende der Pandemie häufiger anzutreffen sein dürften als in den Jahren davor. Positive Effekte wie die Reduzierung von Emissionen durch weniger Pendlerverkehr wirken dabei unterstützend, und Experten rechnen vor diesem Hintergrund auch mit einer verstärkten Nachfrage in "Läden um die Ecke". Hier ergeben sich also möglicherweise neue Chancen, wenn Einzelhändler sich mit ihren Angeboten und ihrer Werbung darauf einstellen, verstärkt potenzielle Kunden aus der näheren Umgebung anzusprechen. Einen gewissen Rückenwind dürfte der stationäre Einzelhandel zudem durch die voranschreitende Impfkampagne und die dabei geltende Priorisierung höherer Altersgruppen bekommen. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln wies kürzlich darauf hin, dass ältere Menschen der Generation 65+ besonders konsumstark sind. Für den Einzelhandel bedeutet das, dass von den ersten Lockerungen für Geimpfte und Genesene vor allem eine überdurchschnittlich konsumfreudige und kaufkraftstarke Bevölkerungsgruppe profitiert und den Geschäften vor Ort somit wieder zu höheren Umsätzen verhelfen könnte.
Online-Präsenz wird zunehmend zum kritischen Faktor im Wettbewerb
Quelle: pixabay.com
Neben Veränderungen im Konsumentenverhalten und in den Lebensgewohnheiten sollten Einzelhändler jedoch auch das Thema Digitalisierungsschub nicht aus dem Blick verlieren. Entwicklungen wie das verstärkte Ausweichen auf den Onlinehandel während der Lockdowns oder die zunehmende Arbeit im Homeoffice haben nicht nur in Unternehmen zu einer deutlich umfangreicheren und intensiveren Nutzung von digitalen Technologien geführt. Auch aufseiten von Mitarbeitern oder Kunden hat sich eine ähnliche Entwicklung vollzogen. Eine direkte Folge davon ist, dass eine gut sichtbare Online-Präsenz von Unternehmen zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor wird. Wer online nicht ausreichen wahrgenommen wird, muss früher oder später mit dem Abwandern von Kunden, sinkenden Umsätzen und möglicherweise auch negativen Bewertungen rechnen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, frühzeitig und professionell auf den aktuellen Digitalisierungsschub zu reagieren und den eigenen Onlineauftritt einer umfassenden kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen. Die Mitwirkung einer entsprechend spezialisierten und erfahrenen Onlinemarketing-Agentur ist dabei besonders hilfreich, um bestehende Schwachstellen schnell zu identifizieren und zu beseitigen. Sie hilft nicht nur den Onlineauftritt in puncto Nutzerfreundlichkeit und Gestaltung zu optimieren, sondern vor allem auch bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung. Denn wenn sich Verbraucher vor einem Kauf zunehmend online informieren, wird die Sichtbarkeit im Internet auch für stationäre Einzelhändler immer unentbehrlicher.