Luisa Neubauer

Neubauer bemängelt undifferenzierte Kaufanreize m Konjunkturpaket

12.06.2020 - 15:50:53

In der Diskussion über das Konjunkturpaket der Bundesregierung kommt scharfe Kritik von der Klimaaktivistin Luisa Neubauer an Kaufanreizen.

Neumeier sagte in der Fernsehsendung "Frühstart" von RTL und n-tv, sie sei "beeindruckt", wie undifferenziert auf einmal wieder alles darauf ausgerichtet werde, dass die Bürger wieder konsumierten, "um ein Wachstum zu generieren, das wir uns längst nicht mehr leisten können". Die Aktivistin der Klimabewegung "Fridays For Future" kritisierte an dieser Stelle den Staat als eine "moralisierende Instanz", der die Menschen wieder zu mehr Konsum anregen wolle. Sie frage sich, ob das nötig sei. Man wisse, dass man es sich global nicht leisten könne und dass "die Hälfte der Menschen es genossen" habe, wegen Corona weniger einkaufen zu können oder zu müssen.

Zum Konjunkturpaket erklärte Neubauer, viele Menschen seien überrascht gewesen, dass die Bundesregierung hier etwas vorgelegt habe, das "nicht eine totale Katastrophe" gewesen sei. Das Paket habe jedoch das Problem, dass es keinen Mechanismus beinhalte, der "in irgendeiner Weise zur Emissionsreduktion" beitrage. Solange dies nicht der Fall sei, so Neubauer, könne nicht von Klimaschutz die Rede sein. "Das ist die riesige Kritik daran", betonte die 24 Jahre alte Aktivistin.

Auf die Autoindustrie angesprochen, stellte Neubauer fest, es gebe "keine zukunftsfähigen Jobs in sterbenden Branchen". Die Automobilindustrie dazu aufgerufen, sich zu erneuern, nachdem sie 30 Jahre lang Klimaziele boykottiert habe. Das sei nicht der Erneuerungsprozess, der jetzt gebraucht werde. Die Autobranche habe sich an einem Tempo zu orientieren, das mit dem Planeten kompatibel sei, und nicht an dem "Rödel-Tempo", von dem die Industrie denke, sie könne etwas verändern, solange sie Geld vom Staat erhalte, um zunächst "alles zu sichern, selbst wenn es rückschrittig" sei. Es seien sichere Arbeitsplätze erforderlich, aberman brauche auch eine zukunftsfähige Industrie, so Neubauer in der Sendung "Frühstart".

Luisa Neubauer wurde 1996 in Hamburg geboren. Die Klimaschutzaktivistin ist eine der deutschen Hauptorganisatorinnen der "Schulstreik"-Bewegung "Fridays For Future", die von der Schwedin Greta Thunberg begründet wurde. Ihr Hauptanliegen ist eine Umwelt- und Klimapolitik, mit der sich die Ziele der Übereinkunft von Paris erreichen lassen. Sie ist Mitglied der Partei Bündnis 90 / Die Grünen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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