Gespräche, Microsoft

Karlsruhe - Das Karlsruher IT-Unternehmen alfaview beendet offiziell seine Gespräche mit Microsoft.

01.03.2024 - 10:43:13

alfaview beendet offiziell Gespräche mit Microsoft / Kartellrechtsbeschwerde von alfaview bei der EU-Kommission zur Kopplung von Teams in Microsoft 365

Nach offizieller Einreichung der kartellrechtlichen Beschwerde von alfaview bei der EU-Kommission hatte Microsoft den deutschen Videokonferenzanbieter um einen Austausch gebeten.

Nach mehreren Gesprächsrunden, sowohl über Videocall als auch bei einem persönlichen Treffen am Hauptsitz von alfaview in Karlsruhe, hat sich herausgestellt, dass Microsoft kein ernsthaftes Interesse daran zeigt, Teams vollständig aus der 365-Suite zu entkoppeln und das Produkt zu einem Preis anzubieten, der die tatsächlichen Kosten widerspiegelt. Eine solche Maßnahme wäre notwendig, um einen demokratischen und fairen Wettbewerb auf dem Europäischen Markt zu ermöglichen.

Neben der Forderung nach einer vollständigen Entkopplung von Teams betont alfaview die Notwendigkeit einer transparenten Preisgestaltung für Teams, basierend auf den realen Kosten. Die Quersubventionierung des ressourcenintensiven Dienstes Teams durch andere Microsoft-Produkte verfälscht den Wettbewerb. alfaview besteht darauf, dass für alle Konfigurationen der Office 365-Produktpalette gleichwertige Alternativen ohne Teams angeboten werden, und zwar für sämtliche Geschäftsbereiche, Zielgruppen und Marktsegmente des Unternehmens, insbesondere auch im Bildungsbereich. Darüber hinaus ist es aus Sicht von alfaview von entscheidender Bedeutung, dass Microsoft seine Produktpakete in Marketing und Vertrieb auch gleichwertig bewirbt.

Im Verlauf der Gespräche mit alfaview hat Microsoft diese zentralen Forderungen leider nicht weiter berücksichtigt. alfaview hat daher entschieden, die Beschwerde bei der EU-Kommission gegen Microsoft weiter voranzutreiben und die Gespräche mit Microsoft abzubrechen.

"Wir sehen uns an der Seite der EU-Kommission, um für einen demokratischen Wettbewerb und die Einhaltung des Wettbewerbsrechtes in Europa einzustehen. Weitere Gespräche mit Microsoft wären daher nicht zielführend.

alfaview setzt sich dafür ein, dass die wettbewerbsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich europäische Technologien und Produkte am internationalen Markt platzieren können - nur so bleibt Europa auch in Bezug auf digitale Produkte konkurrenzfähig. Auf politischer Ebene muss unbedingt verhindert werden, dass Monopole von US-Unternehmen in Europa weiter verfestigt und auf neue Märkte ausgedehnt werden - denn wir brauchen innovative und leistungsfähige Unternehmen, die die digitale Souveränität Europas vorantreiben."

Niko Fostiropoulos, Geschäftsführer und Gründer von alfaview

alfaview beobachtet zudem mit wachsender Besorgnis die jüngsten Kopplungen von Microsoft in Bezug auf die Integration künstlicher Intelligenz. Die Implementierung von ChatGPT in Microsoft 365 (Copilot) sowie die Integration der OpenAI-Technologie in die Suchmaschine von Microsoft (Bing) rücken erneut kartellrechtliche Bedenken in den Fokus.

Das Unternehmen alfaview hofft nun auf eine baldige Entscheidung der EU-Kommission.

Mehr Informationen zur Kartellrechtsbeschwerde von alfaview unter:

https://alfaview.com/de/alfaviews-kartellbeschwerde-bei-der-eu-kommission/

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