Israels Armee setzt ihre Angriffe in der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens fort.
10.01.2024 - 13:18:41Israels Armee setzt Anriffe in Chan Junis und Zentrum von Gaza fort
Die israelischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages rund 150 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Insbesondere in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ist die Armee nach eigenen Angaben gegen Hamas-Terroristen vorgegangen und hat Dutzende getötet.
In Al-Magasi seien zudem 15 unterirdische Tunnelschächte freigelegt worden. Bei weiteren Einsätzen in dem Gebiet im Zentrum des Gazastreifens entdeckten die Truppen außerdem Raketenwerfer, Drohnen und Sprengsätze, wie das Militär weiter mitteilte. In dem Flüchtlingsviertel leben nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mehr als 33 000 Menschen auf einer Fläche von 0,6 Quadratkilometern. Die Straßen seien eng und die Bevölkerungsdichte hoch.
Infolge der israelischen Militäreinsätze sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 23 357 Menschen getötet worden. Zudem wurden demnach fast 59 401 weitere Menschen verletzt. Diese Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) wurden 1,9 Millionen Menschen - rund 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen - ein oder mehrmals vertrieben.
Israel reagiert mit seinen Einsätzen auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte. Am 7. Oktober töteten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel mehr als 1200 Menschen. Israel geht davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon sind vermutlich nicht mehr am Leben.
Mit Blick auf die Auswirkungen auf die Lage der Zivilbevölkerung in den betroffenen Gebieten mahnte US-Außenminister Antony Blinken bei einem Besuch in Tel Aviv am Dienstag mehr Schutz und Hilfe für Menschen dort an. Weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung sollten vermieden und mehr humanitäre Hilfe zugelassen werden, sagte Blinken.