Interview mit Vincent Sünderhauf und Sebastian Petrov von seosupport

Vincent Sünderhauf und Sebastian Petrov, die Gründer und Geschäftsführer von seosupport, einer der profiliertesten Online-Marketing-Agenturen (Berlin/München) mit Fokus auf Suchmaschinenoptimierung und Online Reputation, über intelligente Unternehmensführung, Learnings aus der Corona-Krise und die Zukunft des Marketings.

 
Quelle: seosupport GmbH

Frage: Betrachten wir die Welt 2020 und 2021, stellen wir fest, dass die Lage so unsicher ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wie gehen Sie mit dem Faktor Unsicherheit um?

 

Vincent Sünderhauf:

Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor ungeahnte Herausforderungen. Eine große Verunsicherung hat sich in der Gesellschaft ausgebreitet - Tendenz steigend. Mir persönlich hat die Krise einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig eine kohärente Aufbau- und Ablauforganisation ist. Nur wenn Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar festgelegt und strategisch solide verteilt sind, kann man auch unter unübersichtlichen Bedingungen wettbewerbsfähig bleiben. Auch, wenn wir unter Druck geraten sind: es ist eine Chance, sich die eigenen Werte bewusst zu machen.

Sebastian Petrov:

Während unserer 15-jährigen Agenturtätigkeit haben wir natürlich auch schon einige Täler durchschritten und eine Fülle komplexer und schmerzlicher Entscheidungen in unserem Unternehmenskosmos getroffen. Wenn wir in diesen Zeiten nicht unsere positive innere Einstellung als Unternehmer bewahrt hätten, hätten wir sehr viel an Lebensqualität verloren. Kaum etwas spornt uns so sehr an wie die Kraft der Zuversicht. Diese Mentalität entspricht dem Immunsystem unseres Körpers.

 

Frage: Wie hat die Pandemie Ihre Branche verändert?

 

Sebastian Petrov:

Ja, ich war etwas skeptisch, ob das Arbeiten von zuhause unter dem Aspekt der Produktivität für das ganze Team funktionieren würde. Aber alle Kolleginnen und Kollegen haben prima mitgemacht und die Produktivität ist immer auf Normalniveau geblieben. Ich bin dankbar, dass wir Mitarbeiter haben, die es gewohnt sind, nicht auf Befehle zu warten, sondern eigenverantwortlich zu arbeiten.

Vincent Sünderhauf:

Wir haben in den vergangenen Monaten auf mehreren Ebenen über die Entwicklung des Online-Marketings als Folge der Pandemie diskutiert. Dabei sehen wir drei große Trends. Als Trendtreiber Nummer Eins definieren wir die Kundenzufriedenheit, die sich zunehmend aus den Online-Eigenschaften eines Produkts speist. Das Markenerlebnis findet verstärkt im Kontext digitaler Berührungspunkte wie Websites, Apps und Social-Media-Plattformen statt. Pauschale Botschaften reichen nicht aus. Gefragt ist die gezielte Adressierung konkreter Bedürfnisse. Das stärkt den Kaufanreiz und die Marke.

Beim Trendtreiber Nummer Zwei befassen wir uns mit dem Netzwerk-Gedanken über die Produktebene und Branche hinaus. Konkret: Suchmaschinenoptimierung (SEO) steht nicht mehr für nur für die Optimierung für Suchmaschinen, sondern auch für den Aufbau und die Stärkung der Marke.

Trendtreiber Nummer Drei basiert auf dem durch die COVID-19-Pandemie stärker getriebenen Umbruch in Sachen Kommunikation. Da sich neue Absatzkanäle für Produkte und Dienstleistungen etablieren, bedarf es einer anderen (An-)Sprache für Marken. Daran kommen wir nicht vorbei.

 

Frage: Was heißt diese Analyse konkret für Ihr Unternehmen?

 

Sebastian Petrov:

Wir müssen weiter einen guten Job machen (lacht)! Im Ernst: wir wollen unser Grundprinzip weiter nach innen und nach außen festigen, das wir nicht auf unsere Leistungen als reine Suchmaschinenoptimierer beschränkt wissen wollen. Online gefunden werden ist wichtig, aber...

Vincent Sünderhauf:

... was wir unseren Kunden sagen – etablierten Unternehmen und auch Start-ups zugleich: Investiert in Eure Marke. Das Vertrauen in eine Marke ist genauso wichtig als Kaufattribut wie Besonderheiten, Qualität oder die quantitative Sichtbarkeit des Produkts.