In Deutschland sind die Verkaufspreise im Großhandel im Februar erneut gesunken.
13.03.2024 - 09:13:05Deutschland: Großhandelspreise fallen im Februar weiter und stärker
Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen sie um 3,0 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Der Rückgang fällt stärker aus als zuvor: Im Januar waren die Preise um 2,7 Prozent und im Dezember um 2,6 Prozent gesunken.
Der aktuelle Rückgang geht weiterhin vor allem auf einen statistischen Basiseffekt zurück: Wegen des hohen Preisniveaus im Vorjahresmonat waren wie schon zuvor hauptsächlich Mineralölerzeugnisse für den Rückgang der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich verantwortlich. Die Preise fielen dort um 3,5 Prozent.
Ebenfalls günstiger im Vorjahresvergleich waren insbesondere die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-20,8), mit chemischen Erzeugnissen (-15,0), mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (-14,4) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (-6,1). Höher als im Februar 2023 waren dagegen die Preise im Großhandel mit Obst, Gemüse und Kartoffeln (+7,3). Auch für Getränke (+5,1) sowie für Tabakwaren (+5,0) musste im Februar 2024 im Großhandel mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.
Im Jahr 2022 waren die Preise im deutschen Großhandel stark gestiegen. Zeitweise hatten sie sich um fast ein Viertel erhöht. Ausschlaggebend war der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der vor allem Energie und Rohstoffe stark verteuert hatte. Seit April 2023 sinken die Großhandelspreise nun wieder durchgängig gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat.
Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.