In der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus hat Präsident Wladimir Putin bei seiner Wiederwahl von der Wahlkommission den landesweiten Rekordwert von 98,99 Prozent der Stimmen zuerkannt bekommen.
18.03.2024 - 08:38:54Tschetschenien liefert erneut Rekordergebnis für Putin bei der Wahl
Die Wahlbeteiligung lag den Angaben vom Montag zufolge bei 97 Prozent. Damit übertrifft das frühere Kriegsgebiet, das unter Machthaber Ramsan Kadyrow traditionell hohe Wahlergebnisse für die politische Führung liefert, das Ergebnis von 2018 (91,44 Prozent) und liegt russlandweit vorn.
Auch in den übrigen Kaukasus-Republiken wurde dem Amtsinhaber mit zumeist gut 90 Prozent ein überdurchschnittliches Ergebnis zugeschrieben. Die Wahlkommission sprach Putin nach Auszählung fast aller Zettel mehr als 87 Prozent der Stimmen zu - so viele wie nie bei seinen vier Wahlen zuvor.
Das offiziell beste Ergebnis erzielte Putin in Tschetschenien 2012, als für ihn 99,76 Prozent angegeben wurden. Damals soll die Wahlbeteiligung sogar bei 99,61 Prozent gelegen haben. Allerdings gelten Abstimmungen in Tschetschenien insgesamt als fragwürdig - mehr noch als in Russland. Beobachter sprechen von Repression, Zwang und Betrug in der Region. Kadyrow gilt als Gewaltherrscher, dem schwerste Menschenrechtsverstöße und auch politische Auftragsmorde vorgeworfen werden. Er präsentiert sich zugleich als treuer Ergebener Putins.
Tschetschenien war in den 1990er Jahren eine von Russland abtrünnige Region. Putin ließ 1999 als Premierminister russische Truppen in der Republik einmarschieren. Die Hauptstadt Grosny wurde beim Sturm schwer zerstört. Die Metropole ist inzwischen wieder aufgebaut.